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Vertrauen und Dankbarkeit helfen in der Pandemie

Vertrauen und Dankbarkeit helfen in der Pandemie

Katholische Akademie verschenkt Überlebensrucksäcke – Zum Jahresthema „überLeben“ der Katholischen Akademie Stapelfeld haben Freunde des Bildungshauses in Emails und Briefen ihre persönlichen Gedanken und Überzeugungen zugesandt. „Im Dezember hatten wir auf unserer Homepage gefragt, was in der winterlichen Zeit zwischen Pandemie und Lockdown zum Leben hilft“, erinnert sich der Pädagogische Direktor, Dr. Martin Feltes. „Ganz unterschiedliche Aspekte sind benannt worden.“ So hätten fast alle Texte von Familien und Freunden gesprochen, die Zuneigung und Trost spendeten. Kontakte zu pflegen sei wichtig während der Pandemie, auch und besonders über die sozialen Netzwerke, die Nähe trotz Abstand ermöglichen würden. Aber auch von Haltungen sei die Rede gewesen: vom Vertrauen in das Leben, von der Dankbarkeit für vieles Gute, von der Zuwendung zu Gott im Gebet. „Und nicht zuletzt spielt die Musik für viele Menschen eine tragende Rolle, in der Pandemie wohl noch mehr als sonst“, berichtet Feltes.

Symbol für die vielen Überlebensfragen, die Menschen mit sich tragen, war für die Akademie ein Überlebensrucksack mit dem Logo des Bildungshauses. Diesen Rucksack hat die Katholische Akademie jetzt an sechs Einsender der Überlebenstexte verschenkt. „Der Rucksack ist für uns nicht nur ein praktischer Alltagsbegleiter. Wir sehen ihn auch als Symbol für die Kraft zum Überleben, die wir Menschen immer schon im Gepäck haben“, erläutert Feltes. Die Gewinner der Rucksäcke leben in Cloppenburg und im Oldenburger Land. Ein Rucksack ging aber auch nach Schleiden in der Eifel. Hier hatte eine Internet-Nutzerin von dem Projekt erfahren und sich mit einem Text beteiligt.

Vielleicht findet einer der Rucksäcke demnächst sogar den Weg in die Akademie zurück. Denn auch dies ist der Wunsch aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ganzen Hauses: „Wir freuen uns schon, wenn wir nach dem Lockdown hier wieder Gäste begrüßen und Bildungsveranstaltungen durchführen können. Darauf warten wir schon zu lange!“

Foto (@ Kath. Akademie): Alfons Reinkemeier aus Cloppenburg gewann einen der Überlebensrucksäcke.

"Stapelfelder Überlebensrucksäcke"

"Stapelfelder Überlebensrucksäcke"

„überLEBEN“ lautet das diesjährige Jahresthema der Katholischen Akademie Stapelfeld. Zu diesem Thema werden in der Advents- und Weihnachtszeit Videobeiträge der Dozentinnen und Dozenten unter www.ka-stapelfeld.de veröffentlicht. „In diesen Impulsen füllen wir einen Rucksack mit Symbolen unserer persönlichen Überlebensfragen“, erläutert Heinrich Siefer das digitale Projekt. Dieser Rucksack wurde von der Rezeptionsmitarbeiterin Martina Schwöppe mit dem Logo der Akademie gestaltet. „Wir möchten aber auch die Öffentlichkeit an diesem Projekt beteiligen. Was sind für andere Menschen die wichtigsten Überlebensfragen?“ fragt Dominik Blum. Deshalb hat die Akademie eine Email-Adresse eingerichtet (rucksack@ka-stapelfeld.de) über die Interessierte ihre Beiträge senden können. Unter allen Einsendungen verlost die Akademie fünf gut gefüllte „Stapelfelder Überlebensrucksäcke.“ Das Team der Akademie freut sich auf zahlreiche Antworten zu der Frage: Was ist für mich überlebenswichtig?

Das Foto (© Willi Rolfes) zeigt die Rezeptionsmitarbeiterin Martina Schwöppe, den Dozenten Dominik Blum sowie den Dozenten Heinrich Siefer, die die Idee des „Überlebensrucksacks“ entwickelt und umgesetzt haben.

Dozentin der Akademie erhält Doktortitel

Dozentin der Akademie erhält Doktortitel

Dr. Cornelia Schmedes gehört seit vergangenem Jahr zum Team der Katholischen Akademie Stapelfeld (KAS). Im November 2020 wurde der Dozentin für den Fachbereich „Soziales Lernen, Pädagogik und Familie“ der Doktortitel verliehen.

Die gelernte Krankenschwester promovierte nach dem Studium der Sozialpädagogik an der Universität Vechta im Fachbereich Gerontologie zu dem Thema „Emotionsarbeit in der Pflege. Beitrag zur Diskussion über die psychische Gesundheit Pflegender in der stationären Altenpflege“. Betreut wurde die Arbeit von Professorin Dr. Hildegard Theobald.

Dr. Cornelia Schmedes ist in ihrer Doktorarbeit vor allem der Frage nachgegangen, wie sehr die aktuelle Arbeitssituation Pflegekräfte emotional belastet. Die Fokussierung auf Wirtschaftlichkeit, der zunehmende Zeitdruck bei der Pflege und das Fehlen von persönlichen Gesprächen und Kontakten sind für viele Pflegekräfte eine große Belastung. „Viele Pflegekräfte haben ihren Beruf gewählt, um Menschen zu helfen und für sie da zu sein. In der Realität machen aber Zeitdruck und das ökonomisch orientierte Pflegesystem persönliche Gespräche und eine emotionale Zuwendung in der Pflege unmöglich. Die Emotionalität bleibt auf der Strecke“, erklärt die KAS-Dozentin. Auf der Basis von 18 intensiv geführten Interviews mit Pflegenden aus der stationären Altenpflege erarbeitete Schmedes die komplexen und mehrdimensionalen Ebenen von Pflegetätigkeiten und stellte den Zusammenhang zwischen wachsenden Anforderungen aus dem Arbeitssystem und den erlebten psychischen Beanspruchungen der Pflegenden dar.

„Ich habe meine Doktorarbeit neben Beruf und Familie geschrieben. Diese Mehrfachbelastung war sehr fordernd und ich bin nun sehr froh, dass ich die Arbeit erfolgreich abschließen konnte. Meiner Familie danke ich für die tolle Unterstützung“, betonte die Referentin, die mit ihrem Mann und ihren drei und sechs Jahre alten Kindern in Vechta lebt.

Als Dozentin an der KAS setzt Dr. Cornelia Schmedes einen Schwerpunkt in der Stärkung der pflegenden Berufe und bietet Pflegekräften Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an. In Vorträgen, Seminaren oder Gesprächsrunden gibt sie Raum zu kontroversen Gesprächen über ethische Grundsätze in der Pflege sowie über die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Diskussionen rund um die Pflege.

© Foto: Sigrid Lünnemann

Katholische Akademie setzt auf neues „ÜberLEBENS“-Programm

Katholische Akademie setzt auf neues „ÜberLEBENS“-Programm

In der aktuellen Corona-Situation sind Kreativität und Flexibilität gefragt. Aufgrund der fehlenden Planungssicherheit hat die Katholische Akademie Stapelfeld (KAS) erstmals ein Halb-Jahres-Programm herausgegeben, das die Zeit vom 1. Advent bis zum Pfingstfest umfasst.

„Wir wissen noch nicht genau, was wir zu welcher Zeit mit wie vielen Personen durchführen dürfen. Aus diesem Grund haben wir zunächst nur für das erste Halbjahr 2021 geplant, reagieren aber flexibel auf die jeweilige Situation“, betonte Dr. Martin Feltes, pädagogischer Direktor der Akademie, bei der Vorstellung des neuen Programms.

Unter dem Motto „überLEBEN“ hat das KAS-Team auf 120 Seiten ein breitgefächertes Programm an Seminaren, Vorträgen und Weiterbildungsprogrammen in sämtlichen Fachbereichen zusammengestellt. Pate für das Jahresmotto stand naturgemäß die aktuelle Corona-Krise. Im Mittelunkt steht die Frage, wie sich die Pandemie auf das Leben, die Familie und das soziale Miteinander auswirkt. Den grundsätzlichen Fragen über das Leben und Überleben in Krisenzeiten gehen die Dozent*innen der verschiedenen Fachbereiche in Seminaren wie zum Beispiel „ÜberLebens-Strategie Humor“, „ÜberLeben mit Muttersprache“ oder „Kunst und Musik als LEBENSmittel“ nach. Aber auch Kreativ-, Musik- und Familienseminare, Foto-, Kommunikations- und Märchenworkshops sowie Veranstaltungen zu den Themen Philosophie, Glaube, Religion und Theologie werden in den kommenden Monaten unter Einhaltung der jeweils aktuellen Abstands- und Hygienerichtlinien durchgeführt. „Das Schutz- und Hygienekonzept wird von uns sehr ernst genommen und auch konsequent durchgesetzt. Wir wollen, dass sich unsere Gäste bei uns wohl und sicher fühlen“, betonte geschäftsführender Direktor Willi Rolfes. Aufgrund des Lockdowns und der aktuellen Corona-Beschränkungen hat die Akademie mit stark gesunkenen Gästezahlen zu kämpfen, sieht sich aber mit ihrem Raum- und Hygieneprogramm für die Zukunft gut aufgestellt. In diesem Zusammenhang dankte Rolfes dem Offizialat Vechta, den Landkreisen Cloppenburg und Vechta sowie der Stadt Cloppenburg für die Unterstützung.

Neu ist die Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Jakobus, Saterland. Pfarrgemeinde und Akademie wollen gemeinsam neue Wege des gegenseitigen Kennenlernens und des Miteinanders gehen. Dabei stehen in den verschiedenen Seminaren aktuelle und grundsätzliche Fragen zum Thema Glaube, Kirche und Spiritualität im Mittelpunkt, erläuterte Pfarrer Dr. Marc Röbel.

Die traditionelle Auftaktveranstaltung mit der Vorstellung des Jahresprogramms am 1. Advent findet aufgrund der aktuellen Lage nicht in den Räumen der Akademie, sondern digital statt. Das Dozententeam stellt sich in kleinen Videoclips vor. Dabei packen sie einen symbolischen ÜberLEBENS-Rucksack mit all den Dingen und Ideen, die ihnen wichtig sind und die sie mit den Zuschauern teilen möchten.

Zusätzlich möchte die KAS die Menschen trotz Abstandsregeln und Besuchsbeschränkungen auf ganz persönliche Weise durch die Weihnachtszeit begleiten. Ebenfalls digital werden in sechs Etappen vom 1. Advent bis zu den Heiligen Drei Königen die kunstvoll geschnitzten Krippenfiguren der Akademie vorgestellt, sowie ihre tiefere Bedeutung für die Weihnachtszeit und den christlichen Glauben hinterfragt.

Die digitalen Angebote sind auf der Homepage der Akademie abrufbar.

Foto (Sigrid Lünnemann): Die Direktoren Willi Rolfes, Dr. Martin Feltes und Pfarrer Dr. Marc Röbel stellen das Halbjahresprogramm „überLEBEN“ vor.

„Wir sind Teil eines großen Orchesters!“

„Wir sind Teil eines großen Orchesters!“

Berliner Generalvikar Manfred Kollig spricht in Stapelfeld über gesellschaftliche Rolle der Kirche – Welchen gesellschaftlichen Einfluss werden die Kirchen zukünftig in der Gesellschaft noch haben? Sind sie noch – und bleiben sie – systemrelevant? Und welche Bedeutung hat Religion in der Zukunft in Deutschland? Wer Antworten auf diese Fragen sucht, findet sie derzeit wohl vor allem in den Metropolen, die der Entwicklung im ländlichen Raum um Jahre voraus sind. So fragt die Katholische Akademie in Stapelfeld in einem Seminar vom 30. Oktober bis zum 1. November unter dem Titel „Kein Himmel über Berlin?“ nach dem öffentlichen Ansehen des Christentums. Nach diesem Vorbereitungsseminar wird im April 2021 eine Berlin-Exkursion zu religiösen und christlichen Erinnerungsorten in der Bundeshauptstadt angeboten. Einer der Hauptreferenten ist der ehemalige Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bistums Münster, Pater Manfred Kollig. Seit 2017 lebt und arbeitet der Arnsteiner Pater in Berlin.

Das nachfolgende Interview mit Pater Manfred Kollig führte Dominik Blum, Dozent der Katholischen Akademie Stapelfeld:

Sie sind vor gut drei Jahren aus dem beschaulichen Münster nach Berlin gewechselt. Wie unterscheidet sich das Leben in der Bistums- und in der Bundeshauptstadt für Sie voneinander – schließlich ist Berlin ja zehn Mal so groß wie Münster?

Was sofort auffällt: Es gibt eine größere Vielfalt, was Lebensstil, Kleidung und Nationalität angeht. Es gibt ein gutes U-Bahn-Netz, Busse, Straßenbahnen und S-Bahnen. Obwohl diese teilweise im 3-Minuten-Takt fahren, laufen viele Menschen und quetschen sich durch die schließende Tür. Kundgebungen sind – auch in der Covid-19-Pandemie – alltäglich. Und doch ist Berlin auch anders als andere Haupt- und Millionenstädte. Berlin besteht ja aus vielen großen und kleinen Städten, von denen jede ihren eigenen Charakter hat, ein eigenes Zentrum und ihren eigenen Charme. Wer in Spandau sagt, er fahre in die Stadt, meint nicht Berlin-Mitte, sondern das Zentrum von Spandau. Und wer ins Nicolai-Viertel geht, könnte mit ein wenig Wohlwollen meinen, er sei in einer münsterländischen Kleinstadt.

In Südoldenburg wie in Münster sind noch immer über zwei Drittel der Menschen Christen, in Berlin sind es nur 25%. Der Anteil der Katholiken in der Bevölkerung Berlins liegt unter 10%. Was bedeutet es für Sie, in der größten Stadt Deutschlands als Christ, als Katholik zu leben?

Für mich persönlich ist es nicht wesentlich, wie viele Katholiken oder Christen um mich herum leben. An die Gegenwart Gottes zu glauben, der an allen Orten und zu allen Zeiten anwesend ist und durch uns wirken will, ist für mich der Kompass. Wenn es stimmt, was wir bekennen, - dass nämlich alles Gute von Gott kommt und er das Wollen und Vollbringen schenkt -, dann habe ich in der größten Stadt Deutschlands natürlich sehr viel Gelegenheit, Gott zu entdecken. Hier geschieht viel Gutes. Dies zu erkennen und als Wirken Gottes anzuerkennen, hält mich wach und ist spannend, weil es so unverhofft und unerwartet passiert.

Sie sind seit 2017 Generalvikar des Erzbistums Berlin. Welche Rolle spielt der Katholizismus im Nordosten Deutschlands? Auf welche gesellschaftlichen Bereiche und auf welche Fragen hat die Kirche hier noch Einfluss?

In Vorpommern, wo die Katholiken gerade mal 1,5% der Bevölkerung ausmachen, wird Wert darauf gelegt, dass wir in der Gefängnisseelsorge präsent sind. Wenn ein größeres Unglück passiert, werden wir in Berlin für die Gestaltung einer Gedenk- und Gebetszeit angefragt. Wenn es um die Bestattungskultur geht, fragt die Regierung in Brandenburg uns um eine Stellungnahme. Das Kreuz auf dem Berliner Schloss, das Kopftuch muslimischer Lehrerinnen, soziales Engagement der Caritas und anderer katholischer Wohlfahrtsverbände, Kindertagesstätte, Horte und Schulen in kirchlicher Trägerschaft, zu all dem werden wir gefragt. Wir spielen in dieser Gesellschaft eine Rolle. Wir sind Teil eines großen Orchesters und keine Solisten und spielen auch nicht die erste Geige. Das hat unser Gründer übrigens auch nicht getan.

Das Seminar, zu dem Sie im Oktober in die Katholische Akademie nach Stapelfeld kommen, stellt die Frage „Kein Himmel über Berlin?“. Ist Deutschland tatsächlich auf dem Weg in eine postchristliche, vielleicht sogar gottlose Gesellschaft?

Gott werden wir nicht los. Wir können ihn nicht herbeizaubern; wir können ihn auch nicht verdrängen. Er ist da. Woran machen wir fest, dass die Gesellschaft christlich ist? An der Zahl der Christinnen und Christen; an der Menge von Kirchengebäuden, der Anzahl kirchlicher Einrichtungen, an Glockengeläut und Orgelklang? Christlich ist die Welt in dem Maße, in dem Menschen sich von Jesus Christus im eigenen Denken und Fühlen, Reden und Tun leiten lassen. Wo Menschen die Botschaft Jesu im alltäglichen Leben wirken lassen, wird die Gesellschaft christlich.

Zur Person: P. Manfred Kollig SSCC, geb. 1956 in Koblenz, gehört seit 1978 den Arnsteiner Patres an. Nach verschiedenen Tätigkeiten in der Ordensleitung und beim Bistum Münster, wo er von 2011 bis 2017 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat war, ist Manfred Kollig seit 2017 Generalvikar des Erzbistums Berlin.

© Foto: Erzbischöfliches Ordinariat Berlin

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