Aktuelles
800 Jahre Heiliger Dominikus: Novizenmeister und junge Dominikaner sprechen in Stapelfeld
Bekannt sind die Predigerbrüder vor allem aus dem Mittelalterspektakel „Der Name der Rose“. Sie tragen ein schwarz-weißes Ordensgewand und waren als Inquisitoren gefürchtet. In diesem Jahr jährt sich der Todestag des Ordensgründers Dominikus zum 800. Mal, der am 6. August 1221 in Bologna starb. Der Orden der Predigerbrüder geht auf dessen Gründung zurück. 1207 errichtete er in Prouilhe in Südfrankreich eine Gemeinschaft bekehrter Frauen, 1215 folgte dann in Toulouse der männliche Zweig des Ordens, der am 22. Dezember 1216 von Papst Honorius III. bestätigt wurde.
Auch für das Oldenburger Land spielen die Dominikaner eine wichtige Rolle. Aus dem holländischen Venlo kommend war der Orden seit 1902 in Vechta zunächst mit einem Konvikt und ab 1908 mit einer eigenen Ordensschule präsent und ist es bis heute. Ab 1919 versorgte dann die dominikanische Niederlassung in Schwichteler das Kloster in Vechta, ab 1934 mit einem Konvent der Dominikanerinnen.
Doch Dominikus und seine Predigerbrüder dürfen nicht nur historisch betrachtet werden. Der Orden ist lebendig bis heute. Wie sehen die Dominikaner ihre Zukunft? Was will der Orden beitragen zur Verkündigung des Evangeliums und zu einem lebendigen Glaubensleben 800 Jahre nach dem Tod seines Gründers? Gibt es eine dominikanische Glaubenspraxis und Theologie für heute?
Darüber spricht ein prominenter Dominikaner am 13. September 2021 ab 19.30 Uhr in der Katholischen Akademie Stapelfeld. P. Laurentius Höhn OP ist der Novizenmeister der Dominikaner, also verantwortlich für den Ordensnachwuchs. Der gebürtige Berliner kennt das Oldenburger Land. In Vechta war er lange am Paterkasten und als Studentenpfarrer in der Hochschulgemeinde. Danach war der Ordensmann Pfarrer in Hamburg und Mainz. Seit 2017 leitet er das Noviziat der Dominikaner in Worms. Mit ihm kommen zwei junge Männer in die Akademie, die auf dem Weg sind, Dominikaner zu werden.
Anmeldungen unter 04471-1881140 oder rbaeker@ka-stapelfeld.de oder über die Homepage der Akademie: www.ka-stapelfeld.de
Vortragsabend in der Akademie am 15. September über das nachhaltige Leben
Zurück zur Natur – Die Katholische Akademie Stapelfeld hat sich in diesem Jahr das Thema „ÜberLeben“ auf die Fahne geschrieben. Auch die Vortragsreihe „Ökologie und Philosophie“ widmet sich diesem Motiv. Ein Vortragsabend am 15.09. lädt um 19.30 Uhr dazu ein, ein altes Motto neu zu überdenken: „Zurück zur Natur“. Das oft problematische Verhältnis von Mensch und Natur sowie das Anliegen eines naturbezogenen Lebens durchziehen die gesamte Philosophiegeschichte. Umweltdozentin Christiane Achelwilm und Pfarrer Dr. habil. Marc Röbel werden dies am Thema der Nachhaltigkeit aus ökologischer und philosophischer Sicht beleuchten. Das Thema wird in seinen globalen, aber auch den regionalen Facetten anschaulich und konkret präsentiert. Für die klassische Ethik stand die Frage im Mittelpunkt: „Wie sollen wir leben?“ Heute geht es in verschärfter Form um die Frage: „In welcher Form können wir das Überleben sichern?“ Der Abend will einige Impulse für das „ÜberLeben“ anbieten.
Weitere Informationen und Anmeldungen gibt es unter www.ka-stapelfeld.de oder bei Maria Gellhaus unter Telefon 04471/188-1550 oder per Mail an mgellhaus@ka-stapelfeld.de .
Foto (© Katholische Akademie): Perspektivwechsel – Christiane Achelwilm und Pfr. Dr. habil. Marc Röbel im Gespräch.
Sommerkino begeistert mit Musik, Spaß und Tiefgang
Mehr als 450 Menschen in den Stapelfelder Gärten – Guten Anklang fand das diesjährige Sommerkino in den Stapelfelder Gärten. Dort zeigten das Cinecenter Cloppenburg und die Katholische Akademie in Kooperation am vergangenen Wochenende drei Filme vor mehr als 450 Zuschauern. „Insgesamt hatten wir noch Glück mit dem Wetter“, freute sich Anja Brendel-Ellmann über die gute Stimmung bei den Kino-Fans. Während am Donnerstagabend mit ‚A star is born‘ ein Musikfilm auf der großen Leinwand zu sehen war, hatten am Samstag Familien und Kinder Spaß an der Neuverfilmung der 1970er-Jahre Kult-Serie ‚Catweazle‘ mit Otto Waalkes.
Am Freitagabend war es beim Abspann der Drama-Komödie ‚Gott du kannst ein Arsch sein‘ von Regisseur André Erkau ganz still. Dann wurde sogar geklatscht. Der Film mit Sinje Irslinger, Max Hubacher und Til Schweiger in den Hauptrollen erzählt vom intensiven Leben der 15-jährigen Steffi, die an Krebs stirbt. Vorlage für den Kinohit ist das Buch von Frank Pape, der zusammen mit seiner Tochter während ihres letzten Lebensjahres ein Tagebuch geschrieben hat. Der Seelsorger und Hospizleiter war eigens aus Preußisch Oldendorf angereist und erzählte davon, wie aus dem Buch ein Film geworden ist. Der 51-jährige betreibt heute einen Hospizhof und nimmt sterbende Jugendliche und Erwachsene ebenso auf wie Eltern, die um ein totes Kind trauern. „Wir sind Krieger des Lichts, so hat uns eine afrikanische Freundin kürzlich genannt. Wir möchten, dass die Menschen daran glauben, dass das Leben weitergeht“, machte Pape den mehr als 150 Zuschauerinnen und Zuschauern Mut.
Das Sommerkino fand im Rahmen des Cloppenburger Kultursommers statt und wurde von Ewe, LzO und der Kulturstiftung der Öffentliche Oldenburger gefördert.
Fotos: W. Rolfes
FÖJ-lerinnen Judith Klinker und Marie Tebel verabschieden sich mit Video-Projekt
„Igel auswildern – Unterwegs mit Judith und Marie“ – Die Premiere des Video-Projektes „Igel auswildern – Unterwegs mit Judith und Marie“ erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Familien-Ferienfreizeit der Katholischen Akademie Stapelfeld (KAS). Sieben Familien nahmen unter dem Motto „Mach mal blau“ an einer erlebnisreichen Woche teil, in der auch die Themen Ökologie, Nachhaltigkeit und Umweltschutz thematisiert wurden.
Im Rahmen ihres Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) haben Marie Tebel und Judith Klinker in den vergangenen Monaten die Auswilderung von sechs jungen Igeln auf dem weitläufigen Gelände der Akademie und des Umweltzentrums organisiert und mit einem Lehr-Video begleitet und dokumentiert. Zum Abschluss ihres FÖJ konnten sie nun den fertigen Videofilm präsentieren und freuten sich über die rundum positive Resonanz. „Judith Klinker und Marie Tebel haben sich sehr für das Igel-Projekt engagiert und wir freuen uns, dass wir den Igeln hier einen naturnahen Lebensraum bieten können. Außerdem steht uns mit dem Video großartiges Unterrichtsmaterial zur Verfügung, das wir in den kommenden Jahren vielfältig nutzen werden“, bedankte sich Christiane Achelwilm, KAS-Dozentin und Leiterin des Umweltzentrums, bei den beiden FÖJlerinnen für ihr Engagement.
Der Videofilm wird in Zukunft ein Baustein im pädagogischen Programm der schulischen Umweltbildung sein. Als anerkannter außerschulischer Lernstandort besuchen jedes Jahr zahlreiche Schulklassen die Bildungseinrichtung. Schon im kommenden Herbst können Grundschüler hier anhand des Videos nachvollziehen, wie kranke und verletzte Igel in der privaten Auffangstation von Roswitha und Jörg Nier aus Wulfenau (Dinklage) gepflegt und wieder aufgepäppelt werden, bis sie nach ihrem Winterschlaf im Frühjahr an einem geeigneten Standort ein neues Zuhause finden.
Die diesjährige, filmisch begleitete Igel-Auswilderung an der KAS soll aber keine einmalige Aktion bleiben, sondern ist der Startschuss für eine langfristige Kooperation. Auch in den kommenden Jahren sollen weitere Igel auf dem Gelände des Umweltzentrums sowie der KAS einen neuen Lebensraum finden.
Der Film „Igel auswildern – Unterwegs mit Judith und Marie“ ist in der Mediathek der KAS (www.ka-stapelfeld.de/die-akademie/mediathek) sowie auf Youtube zu sehen.
Dieses Projekt wurde freundlicherweise von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung mit einer Fördersumme unterstützt.
Fotos: Willi Rolfes
Katholische Akademie gibt Kunst ein neues Zuhause auf Zeit
Eine künstlerische Antwort auf die Corona-Beschränkungen der vergangenen Monate gibt die Malerin Claudia Rottsahl-Schwachhöfer mit ihrem Projekt „Temporär“, bei der Privatpersonen für die Dauer eines Jahres ein Gemälde der Düsseldorfer Künstlerin in ihren jeweiligen Wohnräumen präsentieren können. Auch die Katholische Akademie Stapelfeld (KAS) ist mit sechs Gemälden Teil dieser Ausstellungs-Aktion. Die Idee für das Projekt entstand in den Monaten der völligen Planungslosigkeit, in denen die Künstlerin sich neue Ausstellungskonzepte überlegte, um ihre Kunst trotz abgesagter Ausstellungen und geschlossener Galerien zu präsentieren. „Gerade in der Malerei ist es wichtig, dass die Menschen vor dem Bild stehen und es betrachten können. Die Größe eines Bildes und die Wirkung auf den Betrachter kann digital nicht vermittelt werden“, betont Rottsahl-Schwachhöfer, die nun ihre Bilder persönlich zu interessierten Menschen nach Hause bringt. Eigentlich sollten nur zwei Gemälde in der KAS einen neuen Standort auf Zeit finden. Aber die Begeisterung und Faszination war so groß, dass nun sechs Werke einen Platz im Foyer des Hauses gefunden haben und ein Jahr lang von Gästen und Besuchern bestaunt werden können. „Was mich bei diesen Bilder fasziniert, ist diese virtuose, altmeisterliche Technik. Sie sind grandios gemalt. Außerdem strahlen die Bilder neben einer ästhetischen Kraft auch eine unglaubliche meditative Kraft aus“, geriet der pädagogische Geschäftsführer Dr. Martin Feltes beim Aufhängen der Kunstwerke ins Schwärmen. „Es ist schön, wieder neue Kunst in der Akademie zu sehen. Ich entdecke in den Bildern immer wieder etwas Anderes“, betonte Dozentin Dr. Ulrike Kehrer, die die kleine Ausstellung initiierte und den Kontakt zur Künstlerin herstellte. Auf der Homepage von Claudia Rottsahl-Schwachhöfer konnten sich im Vorfeld der Aktion Interessierte melden und ein Gemälde auswählen, für das sie dann für die Dauer eines Jahres Gastgeber in ihren eigenen vier Wänden sein möchten. „In einer Ausstellung können die Besucher viele künstlerische Arbeiten für eine kurze Zeit betrachten. Bei dem Projekt „Temporär“ haben jedoch Personen eine oder zwei Arbeiten für einen langen Zeitraum und können sich damit intensiv auseinandersetzen“, erklärt die Künstlerin das Besondere dieses Ausstellungs-Projektes. An gut dreißig verschiedene Standorten von Düsseldorf über Hamburg bis nach Rostock hat sie ihre Bilder persönlich platziert. Für ein ergänzendes Buchprojekt macht die Malerin vor Ort Fotos und führt Interviews mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Mit der Abholung der Kunstwerke im Juli 2022 endet das Projekt wieder. Foto: Sigrid Lünnemann