Aktuelles
Postwachstumsökonomie zwischen Vision, Utopie und realer Machbarkeit
Die Vortrags- und Diskussionsreihe „Ökologie und Philosophie“ geht in die nächste Runde. – Am Mittwochabend, den 12.03.2014, 19.30 Uhr wird Herr Prof. Dr. Niko Paech, Oldenburg, in der Katholischen Akademie zum Thema Postwachstumsökonomie zwischen Vision, Utopie und realer Machbarkeit referieren. Das Ziel des Abends ist es, die ethischen Grundlagen des ökologischen Handelns zu reflektieren und in einem übergeordneten Zusammenhang zu klären oder zu ordnen. An diesem Abend geht es um eine neue gesellschaftliche Perspektive: Wenn die Grenzen des Wachstums erreicht – oder gar überschritten sind, ist es an der Zeit, über zukünftige Modelle der wirtschaftlichen und sozialen Ordnung nachzudenken. Die Forschungen des Oldenburger Professors haben bundesweit viel Beachtung gefunden. Seine Vision einer „Postwachstumsökonomie“, einer nicht mehr auf Wachstum um jeden Preis setzenden wirtschaftlichen Ordnung, wird an diesem Abend skizziert und diskutiert. Demnach ist ein prägnanter Rückbau geldbasierter Versorgungssysteme vonnöten. Suffizienz, moderne Subsistenz und kürzere Versorgungsketten werden dann die wichtigsten Gestaltungsoptionen sein. Dr. Marc Röbel und Bernd Kleyboldt moderieren den Abend. Foto von Prof. Dr. Niko Paech © Uni Oldenburg
„Die Bufdis“ -
Bundesfreiwilliegen Dienst in der Katholischen Akademie Stapelfeld – Sich zu entscheiden, welchen Beruf man ergreifen möchte, fällt nicht allen jungen Menschen leicht. Das ging auch Alexander Gerst und Meike Wienken vor einigen Monaten so. Die beiden absolvieren gemeinsam mit drei anderen jungen Leuten den Bundesfreiwilligendienst an der Katholischen Akademie in Stapelfeld. Genannt werden sie dort „die Bufdis“. Alexander Gerst hat mitten im Schuljahr mit der Schule aufgehört. „Das war alles sehr spontan“, gibt er zu. Aber genauso spontan hat er sich für eine freiwillige Stelle als „Bufdi“ entschieden. „Ich habe von Freunden gehört, dass die Arbeit in Stapelfeld Spaß macht und wollte mich außerdem sozial engagieren“, sagt er. Die Aufgaben in dem Haus beschreibt er locker als: „Mädchen für alles“. Denn die Bufdis bereiten die Seminarräume vor, kümmern sich um Getränke, übernehmen den Telefon- und Rezeptionsdienst, helfen den Gästen, sich bei An- und Abreise zurecht zu finden, machen Hausführungen und Stadtfahrten, holen Gäste oder Referenten am Flughafen oder am Bahnhof ab und sind Ansprechpartner bei technischen Fragen. Alexander Gerst war vor allem überrascht, wie gut das Verhältnis zu den Dozenten ist. „Man ist zunächst sehr respektvoll, aber es macht richtig viel Spaß mit ihnen zu arbeiten“, sagt der 20-Jährige. Das Verhältnis sei locker und wenn man Lust habe, könne man durchaus an einem Seminar teilnehmen, erzählt er. Interessant findet er außerdem die theoretische Weiterbildung, die im Zuge des Bundesfreiwilligendienstes regelmäßig stattfindet. Das findet auch Meike Wienken. „Dort werden ganz unterschiedliche Themen von Selbst- und Fremdwahrnehmung über Zivilcourage bis hin zu Erlebnispädagogik angesprochen“, erzählt sie. Auch die 20-Jährige hat den Bundesfreiwilligendienst nach dem Abitur zunächst als Überbrückung genutzt. „Ich war mir nicht ganz sicher, was ich machen wollte“, erzählt sie. Mittlerweile weiß sie es aber: Sie will Sprachen studieren. Geholfen hat ihr bei der Entscheidungsfindung auch die freiwillige Arbeit als Bufdi. „Man wird selbstständig, muss eigenverantwortlich arbeiten und man sammelt wahnsinnig viele Erfahrungen“, sagt sie. Gut fand sie außerdem, dass sie viele interessante Menschen kennengelernt hat und die Arbeit in der Katholischen Akademie nie einseitig ist. „Das ist sehr abwechslungsreich“, sagt Meike Wienken. Und sie empfiehlt jungen Menschen, die nicht genau wissen, in welche Richtung sie sich nach der Schule weiterentwickeln sollen, den Bundesfreiwilligendienst: „Man macht viele Erfahrungen, man lernt viel und man nimmt in dem Jahr viel für sich persönlich mit.“ Foto von Willi Rolfes(im Uhrzeigersinn: Meike Wienken, Alexander Gerst, Nils Kühn, Torben Jokisch und Steffen Wiese)
Politischer Aschermittwoch in Stapelfeld
Beim eindruckvollen politischen Aschermittwoch 2014 hielt Pfarrer Dr. Marc Röbel während des einführenden Gottesdienstes in seiner so tiefgründigen wie anschaulichen Predigt unserer Gesellschaft einen Spiegel vor und zeigt damit zugleich, warum die Kirche im Dorf, also im öffentlichen Zusammenleben, bleiben muss. Die diesjährige Gastrednerin Dr. Maria Flachsbarth, Staatssekretärin, Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes und engagierte Christin, machte in ihrem Festvortrag glaubwürdig , sympathisch-uneitel und dabei sehr persönlich deutlich, warum die Kirchen und Religionsgemeinschaften und die von ihnen erinnerten Lebensperspektiven zu den ideellen Grundlagen unserer Gesellschaft gehören und auch weiterhin gehören müssen. Heinrich Siefer, Dozent an der Katholischen Akademie, blickte in seinem Kurzreferat kritisch auf das kirchenintern Konzept der Gemeindefusionierung und stellte Alternativen vor. Seinen Denkanstoß möchten wir auch denen, die nicht teilnehmen konnten, in einer Zusammenfassung zugänglich machen: Kirche vor Ort – Kirche mit Gesicht Bei den immer größer werdenden Gemeinden mit immer weniger werdenden Priestern, werden Gemeindemitglieder zukünftig Mühe haben, ihre Pfarrer überhaupt noch kennenzulernen. Immer größere Räume mit zentralen Messkirchen fördern „Kirchen-Zapping“, bergen die Gefahr zunehmender Anonymität und beschleunigen so den Weg zu wachsender Kirchenferne. Dabei suchen Menschen in Kirche genau das Gegenteil: Nähe und Zuwendung. Und da könnte die Kirche der Zukunft vom Dorf lernen, von dem, was wir mit dem Dorf verbinden: Überschaubarkeit, Vertrautheit, sich kennen und auskennen, Verbindlichkeit, sich einsetzen für andere. Die Bedeutung der Kirche entscheidet sich zukünftig an der Existenz und Lebendigkeit der Gemeinde selbst. Kirche braucht Menschen, die der Gemeinde vor Ort, der Kirche vor Ort Gesichter geben – Gesichter – nicht nur ein Gesicht. Gerade die rasante Entwicklung der Zusammenlegung und Fusionierung von Gemeinden hat ja deutlich gemacht, dass mit einer Zentrierung auf das Gesicht der Priester, Kirche vor Ort nicht unbedingt an Gesicht gewinnt. Konkret: Gemeinden, die zu einem Großen zusammengeschlossen wurden, müssten in ihren alten Pfarrbezirken ein inhaltliches Profil entwickeln, dass sich an den Bedürfnissen und Erfordernissen der Menschen vor Ort orientiert. Ist eine Teilgemeinde eher geprägt von einem Siedlungsgebiet mit jungen Familien, dann ist das ein vorrangiges Thema der Gemeinde, das dann gestaltet gehört durch Krabbelgruppen im Pfarrheim, Kinder- und Familiengottesdienste, Stärkung der Eltern in der Erziehung, gerade auch der religiösen Erziehung und der Glaubensweitergabe. So gewinnt Kirche vor Ort wieder Gesicht, weil sie den Menschen so wieder nahe kommt. Foto © Willi Rolfes
Lokal, regional und saisonal: Perspektiven einer nachhaltigen Lebensmittelerzeugung im Oldenburger Münsterland
Landwirtschaftsminister referiert in Stapelfeld – Christian Meyer, Niedersächsischer Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher-schutz wird Hauptredner eines Akademieforums am Samstagvormittag, dem 08. März 2014 um 10:00 Uhr in der KAS Stapelfeld. Lokal, regional und saisonal: Perspektiven einer nachhaltigen Lebensmittelerzeugung im Oldenburger Münsterland stehen im Blickpunkt der Diskussion. Die Schlagworte definieren in den Zeiten des Klimawandels und der Energiewende die Ziele einer, zugunsten der Nachhaltigkeit, umstrukturierten Landwirtschaft. Weitere Referen¬ten/Diskussionspartner sind Uwe Bartels, Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland, Hubertus Berges, Kreislandvolkverband Cloppenburg e.V. und Monsignore Peter Kossen, Bischöfliches Offizialat Vechta. Sie beleuchten die Stärken der Region als Hochburg der Lebens¬mittel- und Energieerzeugung ebenso wie die Knackpunkte. Zur Sprache kommen ökologische und soziale Auswirkungen, Belastungen für Boden, Wasser, Luft, Tiere und Biodiversität. Das Forum sucht nach der „zukunftsfähigen“ Perspektive der Landwirtschaft und nach den Anforderungen an ein verantwortungsbewusstes Verbraucherverhalten. Kann sich das zukünftige Selbstverständnis der Agrar- und Ernährungswirtschaft mit einer christlich fundierten Ethik versöhnen / aufeinander zubewegen? Und: liegt in diesem Prozess der Besinnung auf die Region auch die Chance für ein verändertes Heimatbewusstsein, für eine neue spezifische kulturelle Identität im Oldenburger Münsterland. Weitere Informationen und Anmeldung
„Vorhang auf“ für das Theater auf dem Lehrplan
Weiterbildung der Akademie qualifiziert Lehrer für das Fach „Darstellendes Spiel“ – Nach zwei Jahren Theaterfortbildung sind sie nun vorbereitet: 16 Lehrerinnen und Lehrer aus dem Nordwesten können jetzt Theater als Schulfach unterrichten. In einer umfassenden Weiterbildung haben Sie das theaterpädagogische Rüstzeug in der Katholischen Akademie Stapelfeld erworben. Dies wird in einem Zertifikat dokumentiert.
Das erfolgreiche Weiterbildungsprojekt wird neu aufgelegt. Am 14. März startet ein neuer Durchgang. Die Unterrichtsinhalte gehen über das Einstudieren eines Stückes weit hinaus: „Darstellendes Spiel“ meint vielmehr das Sich-erproben im Schauspielen als künstlerische Ausdrucksform sowie das Kennenlernen von verschiedenen Theaterformen wie Pantomime, Puppentheater, Improvisation, Schattenspiel, Performance und andere. Auch Grundlagen der Bühnentechnik und theatergeschichtliches Wissen sollen hier in lebendig-aktiver Form vermittelt werden. Foto: Kleyboldt