Aktuelles
Weltbild und Traumwerk -
Weltbild und Traumwerk - Kunsthistorisches Seminar in der Katholischen Akademie Stapelfeld – Vom 9.-10. Oktober 2015 findet ein kunsthistorisches Seminar unter der Überschrift „Weltbild und Traumwerk“ – die Kunst des Hieronymus Bosch unter der Leitung von Dr. Martin Feltes in der Katholischen Akademie Stapelfeld statt. Der niederländische Künstler Hieronymus Bosch zählt zweifellos zu den faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten der europäischen Kulturgeschichte. Er wurde um 1460 geboren und starb im Jahre 1516. Im „Herbst des Mittelalters“ wurde ein vielschichtiges und umfangreiches malerisches Werk geschaffen. „Vision und Traumwerk“ sind die Stichworte, mit denen die Gemälde von Hieronymus Bosch zusammengefasst werden können. Denn seine Arbeiten haben die Merkmale des Phantastischen, Traumhaften und Surrealen. Sehr seltsame Monster, Mischwesen und skurrile Architekturen bevölkern die Szenerien seiner Gemälde, die alle um die Deutung des Menschen und der Welt kreisen. Dies kann an den Weltbilder des Künstlers ebenso aufgezeigt werden wie an den religiösen Arbeiten von Hieronymus Bosch. . Weitere Informationen unter Telefon 04471/1881128 oder dem Link folgend:
Inklusives und selbstgesteuertes Musizieren in der Schule
Vom 08. bis 09.10.15 sind Robert Hinz und Remmer Kruse, Lehrer und Fachberater für musisch-kulturelle Bildung im Unterricht, zu Gast an der Katholischen Akademie Stapelfeld. Dort stellen sie Lehrern der Sekundarstufe I ihre Konzepte für inklusives und selbstgesteuertes Klassenmusizieren vor. „Band ohne Noten“ bietet alternative Formen der Notation, so dass Schüler mit unterschiedlicher musikalischer Vorbildung gemeinsam aktuelle Popsongs einstudieren können. Bei „Band ohne Lehrer“ erarbeiten sich die Schüler ein Musikstück kooperativ und selbstgesteuert in mehreren Einzelwerkstätten. „One Note Band“ nutzt Ansätze, die ein gemeinsames Musikmachen auch bei schweren körperlichen, geistigen oder anderen Beeinträchtigungen ermöglichen. Alle Konzepte werden in einer Mischung aus wenig Theorie und viel Praxis mit den Seminarteilnehmern erarbeitet. © Foto: © Foto Titelseite: Robert Hinz Weitere Infos und Anmeldung unter unter 04471/1881128 oder dem Link folgend:
„Zwischen Humanität und Realpolitik: Aktuelle Handlungsfelder der Bundesrepublik“
Vortrag und Diskussion in der Katholischen Akademie Stapelfeld mit Dr. Franz Josef Jung MdB, Bundesverteidigungsminister a. D. am 09.Oktober 2015, 20.00 Uhr – Vieles erscheint im Namen der Humanität gut und geboten, aber realpolitisch nicht so einfach machbar und möglich. Dies zeigt sich zur Zeit gerade bei der alle bewegenden Frage, wie wir in Deutschland auf die aus aller Welt zu uns kommenden Flüchtlingen reagieren. Aber auch innen- und rechtspolitisch gibt es Konflikte zwischen ethischen Positionen und politischen Möglichkeiten, und wir wollen an diesem Abend den Blick auf eine Zukunftsfrage unserer Gesellschaft aus diesem Bereich richten, auf das Thema Sterbehilfe, das zur Zeit im Bundestag behandelt wird und früher oder später jeden von uns betrifft.
Zunächst am Beispiel der Diskussion um die Sterbehilfe wollen wir das Spannungsverhältnis von Humanität und Realpolitik beleuchten in einem Vortrags- und Gesprächsabend mit Dr. Franz-Josef Jung, Bundesverteidigungsminister a.D., der auf Einladung unseres Bundestagsabgeordneten Franz-Josef Holzenkamp am 9. Oktober 2015 nach Stapelfeld kommt, nachdem ein erster für Juli geplanter Besuch wegen der Sondersitzung des Bundestags zu den Krediten für Griechenland kurzfristig abgesagt werden musste. Dr. Jung ist nicht nur ehemaliger Verteidigungsminister, er ist seit 1999 im Vorstand der CDU, zur Zeit stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Bundestag und Beauftragter der CDU für Kirchen und Religionsgemeinschaften. Dr. Jung wird zunächst über den aktuellen Stand zum Thema Sterbehilfe informieren. Nach diesem einführenden Vortrag und Erfahrungsbericht gibt es ausreichend Gelegenheit zu Nachfragen, Diskussion und offenem Meinungsaustausch, auch zu anderen außen- und sicherheitspolitischen Fragen. Anmeldungen bitte an die Katholische Akademie Stapelfeld, Rita Hinrichsmeyer Telefon 04471/188-1119, E-Mail: rhinrichsmeyer@ka-stapelfeld.de oder dem Link folgend:
Sich selbst neu ausprobieren und erleben: Live-Rollenspiele in der Bildungsarbeit
Fachtagung in der Katholischen Akademie Stapelfeld vom 30. Oktober bis 1. November – Stapelfeld. Als mutiger Krieger die Feinde des Reiches bekämpfen, als elegantes Burgfräulein den Königssohn verführen, als Kaufmann auf dem Markt clevere Geschäfte machen oder als grausiger „Ork” das Dorf in Angst und Schrecken versetzen – im Liverollenspiel entscheiden die Teilnehmer selbst, wer und was sie sein wollen. Es gibt kein Drehbuch, kein Regisseur gibt Anweisungen, kein Publikum erwartet mitreißende Pointen, keine Jury bewertet das Ganze. „Wir spielen nur für uns selbst”, erklärt Dr. Heinrich Dickerhoff, Pädagogischer Direktor der Katholischen Akademie Stapelfeld und ein seit vielen Jahren erfahrener Spielleiter. Die Mitspieler versetzen sich mit Kostümen und Requisiten in eine mittelalterlich anmutende Fantasywelt und beginnen ihr Spiel mit einer vorgegebenen Startszene – was sich dann daraus entwickelt, ist ungeplant und unvorhersehbar. Genau das bietet den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich selbst in einer mal ganz anderen, selbst gewählten Rolle auszuprobieren und dabei viel Spannendes in und über sich selbst zu entdecken. In der Jugend- und Erwachsenenbildung kann das Live-Rollenspiel eine ebenso unkonventionelle wie erkenntnisreiche Methode sein. Genau das ist Thema einer Fachtagung für Pädagogen, Referenten, Gruppenleiter und Jugendbetreuer, die vom 30. Oktober bis zum 1. November in der Akademie in Stapelfeld angeboten wird. In einem Interview auf www.ka-stapelfeld.de/Aktuelles erklärt Dr. Dickerhoff viel Wissenswertes zum Konzept, zur Realisierung und zum Erleben eines Live-Rollenspiels. Außerdem finden Interessierte hier nähere Infos zum Programm der Fachtagung. Anmeldungen werden unter Tel. 04471/188-1119 oder per E-Mail an rhinrichsmeyer@ka-stapelfeld.de angenommen oder dem Link folgend: ©Foto: GKneese
Manchmal haben wir sogar „echte” Orks dabei...
Interview mit Dr. Heinrich Dickerhoff zur Fachtagung vom 30. Oktober bis 1. November 2015 –
Stapelfeld. „Wechsle deine Rolle” lautet der Titel einer aktuellen Fachtagung in Stapelfeld, in der es darum geht, Live-Rollenspiele als Methode in der Jugend- und Erwachsenenbildung kennenzulernen. „Mit Bühnentheater hat das Ganze gar nichts zu tun”, erklärt Dr. Heinrich Dickerhoff, Pädagogischer Direktor der Katholischen Akademie. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesen LARP's – als Mitspieler und Spielleiter. Im Interview erklärt er Hintergründe und berichtet über seine Erfahrungen.
• Was genau ist eigentlich ein Live-Rollenspiel? Und was unterscheidet es vom Bühnentheater?
Dickerhoff: Ich beschreibe es gern als eine unkonventionelle Mischung aus Improvisationstheater, Fantasy, Karneval und Kindheitsträumen. Wir tauchen mit Kostümen, Kulissen und Requisiten ein in eine ganz andere, fantastische Welt und spielen in selbst gewählten Rollen. Aber es gibt kein Drehbuch, keinen Regisseur und auch kein Publikum. Wir spielen nur für uns selbst. Das kann eine kleinere Gruppe mit einem Dutzend Teilnehmern sein. Es gibt aber auch riesige Formate mit mehreren tausend Mitspielern. In der Bildungsarbeit geht es für uns aber eher um überschaubare Aktionen.
• Wie läuft denn so ein Live-Rollenspiel ab?
Dickerhoff: Die Spielleitung sucht eine Location mit einem passenden Ambiente, meist in der Natur oder zumindest in ländlichem Umfeld. Für das Spiel wird ein einfacher Plot als Start vorgegeben, zum Beispiel ein Streit in der Taverne oder eine Marktszene oder eine Begegnung auf einem Fest. Alle Teilnehmer entscheiden selbst, welche Rolle sie hier spielen möchten und wie sie diese charakterlich gestalten. Nichts wird zugeteilt. Sidn viele Anfänger dabei, so steht ein Requisiten-Fundus bereit. Erfahrene Spieler haben dagegen eigene Ausrüstungen. In der Bildungsarbeit ist es aber besonders spannend, wenn die Teilnehmer ganz unvoreingenommen und ohne vorherige Rollenfestlegungen ins Spiel gehen.
• Und dann geht es los...
Dickerhoff: Genau. Der oder die Spielleiter starten die Aktion, indem sie z.B. jemanden direkt anspielen. Aus dessen Reaktion und dem Handeln der anderen entwickelt sich das Geschehen. Die Spielleiter machen einfach mit und geben manchmal einen neuen Impuls, wenn es irgendwo hakt. Sonst greifen wir nur ein, wenn z.B. eine Auseinandersetzung aus dem Ruder zu laufen droht. Aber keine Sorge, es sind keine echten Waffen im Spiel. Wenn's blutet, dann ist das eben doch Kunstblut.
• Wie lange dauert so ein Live-Rollenspiel?
Dickerhoff: Ein paar Stunden oder auch mehrere Tage. Je nach Absprache nur tagsüber oder rund um die Uhr. Manchmal ergibt sich das auch einfach während des Spielgeschehens. Wie gesagt – eine Grundidee, aber kein Drehbuch, klein Plan, der exakt umgesetzt wird.
• Und wenn das mal jemandem zu viel wird und er eine Auszeit braucht?
Dickerhoff: Das steht natürlich jedem frei. Niemand wird zum Non-Stop-Mitspielen gezwungen. Einfach die Arme vor der Brust kreuzen, das macht dich im Spiel unsichtbar. Jeder kann sich jederzeit ausklinken und auch wieder einsteigen.
• Im Internet kann man sich unter www.calannon.net Impressionen von solchen Live-Rollenspielen in Stapelfeld anschauen. Das Szenario scheint mittelalterlich zu sein, manch einer mag sich sogar an die berühmte Film-Trilogie „Herr der Ringe” erinnert fühlen.
Dickerhoff: Ja, das könnte sein. Und manchmal haben wir sogar „echte” Orks dabei. Tolkiens Geschichte liefert hier tatsächlich viele Vorbilder, ist Anregung, wird aber weitergesponnen und nicht nachgespielt. Wir bewegen uns in einer Fantasy-Welt, die von unserem heutigen Lebensalltag meilenweit entfernt ist. aber, wie die Märchenwelt, ins uns durchaus lebt. Das erlaubt uns, losgelöst von unseren alltäglichen Rollen auf fantastische Weise doch meist mit den gleichen Herausforderungen zu spielen, die uns auch im realen Leben begegnen: Mut, Eigenständigkeit, Kooperation, Konflikt und Konfliktlösung.
• Was bringt mir das als Mitspieler – abgesehen von jeder Menge Spaß?
Dickerhoff: Wie schon gesagt: auch wenn wir uns weitab unserer Alltagsrealität bewegen, sind die grundsätzlichen Lebensaufgaben in dieser Fantasy-Welt doch vergleichbar. Wir müssen zwischenmenschliches Miteinander meistern. Und das in unvorhersehbaren, auch heiklen Situationen. Ein Mann wird angegriffen – was mache ich? Ein Problem taucht auf: Fällt mir etwas ein? Bin ich bedrohlich oder freundlich, mutig oder feige? Wann gehe ich nach vorn, wann halte ich mich zurück? Mit wem vernetze ich mich? Wer kommt mir nahe? In seiner Rolle kann man sich ausprobieren und viel Spannendes über sich selbst erfahren. Manches davon stimmt nachdenklich, vieles macht Mut und alles öffnet letztlich neue Türen zu mir selbst. Gruppen entwickeln oft eine ganz neue Dynamik. Das kann echtes Team-Building sein.
• Ist die Fachtagung auch ein großes Live-Rollenspiel?
Dickerhoff: Nein, hier wollen wir Pädagogen, Gruppenleitern, Jugendbetreuern, Bildungsreferenten u.a. zeigen, das Live-Rollenspiel für unkonventionelle Lernchancen eröffnen kann und wie das funktioniert, wie man ein Spiel organisiert, durchführt und nachbereitet. Natürlich probieren wir das alles dann auch selbst einmal aus. So viel darf ich hier schon verraten: Wir sind am Samstagabend zu Gast am Hof einer Elbenfürstin und feiern Samhain. Das ist ein uraltes Volksfest der Kelten zum Winterbeginn. Hat übrigens nichts mit dem Kinder-Gruselspaß Halloween am gleichen Abend zu tun. Also nicht erschrecken, falls Sie einige von uns in Stapelfeld auf der Kirchstraße sehen...
• Was steht sonst noch auf dem Programm?
Dickerhoff: Konzepte und Handwerkszeug für künftige neue Rollenspiel-Macher. Dazu habe ich mir kompetente und erfahrene Seminarbegleiterinnen mit ins Boot geholt, einmal aus dem Jugendhilfe-Verein Waldritter e.V., der bundesweit Erlebnisspiele für Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf die Beine stellt, dann vom Deutschen Liverollenspiel-Verband. Das wird ein sicher ungewöhnliches und spannendes Wochenende. Ich freue mich schon sehr darauf.
©Foto:GKneese
• Weitere Infos zur Tagung finden Sie dem Link folgend: