Aktuelles
Diesjährige Mitgliederversammlung des Fördervereins der Katholischen Akademie Stapelfeld
Gut besucht war die diesjährige Mitgliederversammlung des Fördervereins der Katholischen Akademie Stapelfeld. Der Vorsitzende, Herr Heinrich Havermann berichtete über die Projekte des Vereins. So wurde das Kreuzwegprojekt für die Kirche Heilig Kreuz in Stapelfeld unterstützt, das eine außerordentliche Beachtung findet. Die Künstlerinnen Johanna Berges-Grunert und Elisabeth Pawils haben in einem offenen Atelier in der Akademie die 15 Kreuzwegstationen geschaffen. Ein großes Interesse findet auch eine aktuelle Ausstellung in der Akademie. Gemälde und Schrifttafeln zeichnen die dramatische Lebensgeschichte von Josefa Egberts nach, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung ein Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde geworden ist. Die sensible Künstlerin wurde 1941 in der Tötungsanstalt in Hadamar ermordet. An der Realisierung dieser eindrucksvollen Ausstellung hat sich der Förderverein ebenso beteiligt wie an der Finanzierung einer wissenschaftlichen Tagung mit dem Thema: „Zwischen Seelsorge und Politik“ – Bischöfe unter dem NS-Regime. Auch Neuwahlen fanden statt. Als neue Vorsitzende des Fördervereins wurde Dr. Martina Weiler-Berges gewählt. Ihr Stellvertreter ist der Schulleiter der Liebfrauenschule in Cloppenburg, Herr Andreas Weber. Als Beisitzer wurden von den Mitgliedern Herr Georg Konen, Herr Dr. Clemens Schwerdtfeger und Herr Prof. Dr. Hermann von Laer gewählt. Als Vertreter des Direktoriums bedankte sich Dr. Heinrich Dickerhoff bei dem scheidenden Vorsitzenden Heinrich Havermann für sein Engagement und für seine enge Verbundenheit mit der Akademie. In seiner sechsjährigen Amtszeit sind außerordentliche Projekte wie das „Kreuzsegel“ im Forum der Akademie sowie die Anschaffung eines Konzertflügels realisiert worden. Als Ausdruck der Anerkennung überreichte Dr. Dickerhoff Herrn Havermann die silberne Ehrennadel der Akademie sowie einen Katalog über das künstlerische Schaffen von Egbert Verbeek.
Bildunterschrift: Der neue Vorstand des Fördervereins mit Andreas Weber (Stellv. Vorsitzender, Dr. Clemens Schwerdtfeger (Beisitzer), Georg Konen (Beisitzer, Dr. Martina Weiler-Berges (Erste Vorsitzende), Prof. Dr. Hermann von Laer (Beisitzer, Heinrich Havermann (scheidender Vorsitzender)
Bild: Feltes
Den Sinn ins Wort bringen – Logotherapie nach Viktor Frankl
Philosophieabend in Stapelfeld mit Prof. Jörg Zimmermann – Dass das Leben im Überfluss nicht automatisch glücklicher macht, war eine wichtige Erkenntnis für den Wiener Arzt, Psychologen und Philosophen Viktor E. Frankl. Der Begründer der so genannten Logotherapie und Existenzanalyse hat dies weltweit in vielen Patientengesprächen erfahren. Und umgekehrt gilt: Was uns auf die Dauer gesund hält und das Leben lebenswert macht, ist die Frage nach dem Sinn. In der Stapelfelder Reihe „Mitsprache und Philosophie“ lädt die Katholische Akademie zu einem Vortrags- und Gesprächsabend mit Prof. Dr. Jörg Zimmermann ein. Zimmermann ist Chefarzt der Neuenkirchener Clemens-August-Klinik und zugleich Vorsitzender der Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse-Ost e.V. Er wird aus ärztlicher Sicht beschreiben, wie sich mit Hilfe von Frankls Ansatz der Sinn ins Wort bringen lässt. Im Gespräch mit Dr. Marc Röbel, der den Abend moderiert, wird er einen Brückenschlag zwischen Philosophie und Psychotherapie vornehmen.
Foto: KASDie Veranstaltung findet am 16. November von 19.30 – 21.30 Uhr statt. Die Kosten betragen € 5,00. Anmeldung und Information unter J. Gövert Tel.: 04471-1881550, per E-Mail jgoevert@ka-stapelfeld.de oder folgen Sie dem Link:
Philosophie gegen die Müdigkeit
Einladung zum Lektüreabend in Stapelfeld – Jede Zeit hat ihre Krankheiten. Davon ist der deutsch-koreanische Philosoph und Buchautor Byung-Chul Han überzeugt. Seine Diagnose, die er unserer Zeit ausstellt, lautet: Übermüdung. Wir leben in der „Müdigkeitsgesellschaft“. Die Ursache für diese Übermüdung sieht Han in der modernen Arbeits- und Freizeitgesellschaft. Die permanente Jagd nach der optimalen Leistung aber auch nach dem ultimativen Spaß treibt uns in eine Erschöpfungsspirale hinein. Was uns fehlt, so Han, ist der Mut zur Muße. Der Autor ist über die Universitätsgrenzen hinaus durch Essays wie „Die Transparenzgesellschaft“, „Die Agonie des Eros“ oder „Der Duft der Zeit“ mittlerweile auch einem größeren Publikum bekannt. Sein Essay „Die Müdigkeitsgesellschaft“ ist das Thema des dritten Lektüreabends mit Pfarrer Dr. Marc Röbel, der dazu als Referent und Moderator in die Katholische Akademie einlädt. In der Reihe „Philosophische Leselust“ werden Bücher besprochen, die Lebensthemen aufgreifen oder einen Beitrag zu einem tieferen Verständnis der Gegenwart leisten wollen. Das Buch von Byung-Chul Han ist im Verlag Matthes & Seitz Berlin erschienen und für 10 € im Buchhandel erhältlich. Die Veranstaltung findet am 2. Dezember von 19.30 bis 21.30 Uhr statt. Ankündigung erfolgt schon jetzt, weil alle Teilnehmer das ausgewählte Buch im Vorfeld lesen sollten.
Weitere Infos und Anmeldungen unter Tel. 04471/188-1550, per E-Mail an jgoevert@ka-stapelfeld.de folgen Sie dem Link:
Der Eintritt ist frei.
Tischgespräche: Aktuelles aus der Novemberküche
In der neuen Veranstaltungsreihe „Tischgespräche“ geht es darum, Schritt für Schritt ein wirklich regionales Kochbuch des Oldenburger Münsterlandes zu erfinden. Das bedeutet: von der Zubereitung bis zur Würzung Rezepte zu erstellen, deren Zutaten zu 100 % aus der Region sind und die saisonal der Jahreszeit entsprechen. Die reichhaltige Ernte im November bietet die Möglichkeit, Farbenfrohes und Abwechslungsreiches auf den Tisch zu bringen: Rote Bete, Pastinaken, Möhren, Blumenkohl und Herbstkräuter werden zu einem köstlichen Menü verarbeitet, sodass viele Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben, um uns gut durch den Winter zu bringen. So kann bei der Auftaktveranstaltung am 18.11.2016 von 17.00 – 21.00 Uhr das erste Kapitel des Kochbuches erfunden werden.
Mit Kirsten Nipper hat das Umweltzentrum eine Expertin für Natur- und Wildpflanzen gewonnen, die mit der Kräuterküche ebenso vertraut ist wie mit der regionalen Küche.
Die Kosten betragen: 20,00 €. Anmeldung erbeten bis zum 16.11.2016 unter Telefon 04471-1881125, per E-Mail: awalter@ka-stapelfeld.de oder folgen Sie dem Link:
Spiel der Hormone – und eben doch so viel mehr...
Professor Schüßler und Dr. Röbel stellen ihr Buch über die „Liebe” vor – Stapelfeld. Das Geheimnis der Liebe in allen Dimensionen und Details zu erklären, das ist kaum möglich: „Es gäbe noch unendlich viele Geschichten zu erzählen”, sagt Professor Dr. Dr. Werner Schüßler. Zusammen mit seinem Stapelfelder Philosophie-Kollegen Dr. Marc Röbel gelingt ihm in ihrem gemeinsamen Buch „Liebe – mehr als ein Gefühl” aber eine spannende Annäherung mit Beiträgen nicht nur aus Philosophie und Theologie, sondern auch aus Pädagogik, Psychologie, Soziologie und Biologie – „auf dem neuesten Stand der Forschung”, wie Dr. Röbel betont. Im Rahmen einer Soiree mit mehr als 100 Gästen in der Katholischen Akademie Stapelfeld stellten die Beiden das Buch vor und luden ein, „in Wort, Klang und Bild über die Liebe nachzusinnen”.
Basis des Werkes ist die Stapelfelder Philosophie-Reihe „Un-Glaubensgespräche”. Zudem lassen die beiden Herausgeber neben ihren eigenen Beiträgen auch weitere Autoren mit nicht minder spannenden Perspektiven und Ansätzen zu Wort kommen. Hier geht es u.a. um die Liebe im Zusammenhang mit Gerechtigkeit und Hoffnung, mit Leid und Leidenschaft, um den liebenden Gott des Christentums und ebenso um Fragen wie Erziehungsmacht und die Alltäglichkeit der Gefühle bis hin zur „Liebe im Kopf”, also zu der Frage, was unser Gehirn und die Hormone eigentlich mit der Liebe zu tun haben.
In der Soiree gaben Schüßler und Röbel philosophische Impulse zum Thema. So nahm der Trierer Professor Gedanken des christlichen Philosophen Peter Wust zum Anlass, über die Liebe als spezifisch menschliches Phänomen nachzudenken. Sie sei, so Schüßler, der „Weg zum menschlichen Menschen“. Dr. Röbel stellte die Liebe in den Horizont des Todes. Anhand einer autobiografischen Erzählung des jüdischen Arztes, Psychologen und Philosophen Viktor E. Frankl machte er deutlich, dass die Liebe eine „Hauptstraße zum Sinn“ ist. Sie kann auch in scheinbar sinnlosen Situationen eine Kraftquelle sein. So erlebte es Frankl als gequälter KZGefangener in Auschwitz, den nur der Gedanke an seine Frau aufrecht gehalten hat.
Margarete und Arthur Mildner von der Akademie Klangkunst spielten auf Geige und Gitarre musikalische Evergreens rund um die Liebe, Alexander Rolfes trug poetische Texte von Andreas Knapp, Khalil Gibran und Heinrich Heine vor, Dr. Heinrich Dickerhoff ermutigte die Zuhörer mit einem Indianermärchen, sich „von der Liebe beflügeln“ zu lassen. Wie verschieden Darstellungen von Liebe in der Kunst sein können, zeigte Dr. Martin Feltes anhand einer Gegenüberstellung von zwei österreichischen Künstlern aus der Zeit um die Jahrhundertwende: Die Harmonie im berühmten „Kuss” von Gustav Klimt mit dem sich sanft umarmenden Paar auf goldenem Grund und Blumenteppich beantwortete der Expressionist Egon Schiele fünf Jahre später mit „Kardinal und Nonne” in formal ähnlichem Bildaufbau, aber auf dramatisch schwarzem Grund, in einer erzwungenen Umklammerung ohne jede Zärtlichkeit.
In einem zweiten Exkurs erläuterte der Kunsthistoriker das Titelbild des Buches, das einen Ausschnitt aus einem Diptychon von Elisabeth Pawils zeigt. Die aus Cloppenburg stammende Malerin interpretiert mit nur angedeuteten Figuren in lichtem Gelb vor dunkelblauem Hintergrund und mit Farbflächen, die über die klare Trennlinie der beiden Bildeinheiten fließen, das Zusammenspiel von Nähe und Distanz in der Liebe. So schloss sich der Themenkreis in diesem kleinen Kultur-Spaziergang, der dem Publikum einen ebenso informativen wie unterhaltsamen Abend bescherte.
• Das Buch „Liebe – mehr als ein Gefühl” mit 442 Seiten und ausführlichem Personen- und Sachregister ist im Paderborner Verlag Ferdinand Schöning erschienen und für 49,90 Euro im Handel erhältlich.©Foto: KAS