Aktuelles
Musik, Märchen und Leckereien holen syrische Kultur nach Stapelfeld
„Wir freuen uns riesig, dass wir heute hier sein können. Wir wollen mit unseren Auftritten die syrische Kultur und Musik beschützen und bewahren“, betonte Musiker Abdulrahim Aljouja, der gemeinsam mit Abdallah Ghbash am Dienstagabend in der Katholischen Akademie Stapelfeld vor gut 250 Konzertbesuchern aus Deutschland, Syrien und anderen Ländern auftrat. Vor allem Musik des syrischen Komponisten Omar Al-Batsh stand an diesem Abend auf dem Programm.
Organisatorin Dr. Ulrike Kehrer zeigte sich beeindruckt von dem großen Besucherinteresse und der musikalischen und poetischen Schönheit und Vielfalt der Lieder. Besonders dankte Sie auch im Namen des Landesmusikrats Niedersachsen für die großzügige Unterstützung durch "Hauptsache:Musik", den dm-Markt Cloppenburg, die Stiftung Singen mit Kindern im Landkreis Cloppenburg und den Lions Club Vechta.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem niedersächsischen Welcome Board statt, das geflüchtete Musikschaffende unterstützt und den Kontakt zu den beiden Künstlern vermittelte. Humorvoll führte der 21-jährige Abdulrahim Aljouja (Rahmentrommeln Riq und Daff) durch den Abend und erläuterte den Zuhörern die Besonderheiten der syrischen Musik. Seit seiner Flucht aus dem syrischen Homs lebt er seit vier Jahren in Deutschland und tritt hier als Bandmusiker und mit Theaterprojekten in Erscheinung. Der 30-jährige Abdallah Ghbash (Kurzhalslaute Oud) aus Aleppo kam nach seiner Flucht 2015 nach Deutschland. Seine Musikprojekte führen ihn nicht nur durch das Bundesgebiet, sondern auch nach Spanien und in andere europäische Länder.
Beide Künstler faszinierten das Publikum als Spieler wie als Sänger mit einer großen musikalischen Bandbreite und eindrucksvoller Virtuosität an ihren Instrumenten. Neben syrischer Folklore, melancholischen und auch mitreißenden Liebesliedern beeindruckte auch Abdallah Ghbashs Eigenkomposition „Stimmen aus Syrien“, bei der Ghbash seiner Kurzhalslaute Trommelgeräusche und andere ungeahnte Klänge entlockte.
Den Auftakt machten an diesem Abend jedoch Schüler der Cloppenburger Chorklassen-Grundschulen Galgenmoor, St. Andreas, St. Augustinus und Wallschule. Sie stimmten die Zuhörer mit dem Lied „Eine Melodie geht über die Grenzen“ auf den musikalischen Abend ein und animierten den vollbesetzten Saal zum Mitsingen. Ihr Kurzauftritt war ein berührendes Dankeschön für die Besuche der beiden syrischen Musiker an ihren Schulen und in Vechta. Spontan gaben auch die Teilnehmer der parallel angebotenen Fortbildung zu interkulturellem Chorklassen-Unterricht ein umjubeltes Ständchen.
Akademiedozent Alexander Rolfes sorgte mit zwei arabischen Märchen für einen humorvollen Abschluss des Konzerts. Mit einem kleinen Buffet mit syrischen Speisen und gemeinsamen Gesprächen in lockerer Atmosphäre ließen die Gäste, Organisatoren und Künstler gemeinsam diesen Abend der Begegnung ausklingen.
© Bild: Sigrid Lünnemann - Dr. Ulrike Kehrer und die beiden syrischen Musiker Abdulrahim Aljouja und Abdallah Ghbash (v. l.) freuten sich, das multikulturelle Publikum in die syrische Klangwelt mitnehmen zu können. Die Akteure wurden mit begeistertem Applaus für den gelungenen Abend belohnt.
Jugendliche Flüchtlinge ermöglichen Blick in die Landschaftsgeschichte
In Kooperation mit der BBS Friesoythe nimmt in diesen Tagen der neu gestaltete Sukzessions- und Sinnesgarten des Umweltzentrums Oldenburger Münsterland in Stapelfeld weiter Formen an. 14 Schülerinnen und Schüler der BBS, die aus Syrien, Bulgarien, Rumänien und Eritrea stammen, helfen jede Woche gemeinsam bei der notwendigen Pflege und weiteren Gestaltung der wohl einzigartigen Gartenanlage, die in verschiedenen Stationen die landschaftliche Entwicklung der Region aufzeigen und verständlich machen soll.
In diesen Tagen verstärken sieben weitere Schüler aus Flüchtlingsfamilien das Team und bauen einen traditionellen Staketen-Zaum, um die Gemüseanpflanzungen vor dem unliebsamen Besuch von Rehen oder Kaninchen zu schützen. „Wir freuen uns über die enge und gute Zusammenarbeit mit der BBS Friesoythe und darüber, dass wir die jungen Leute mit diesem Projekt an einen verantwortlichen Umgang mit der Natur heranführen können“, betonte der Leiter des Umweltzentrums Bernd Kleyboldt, der der Schulleiterin Marlies Bornhorst-Paul den aktuellen Stand der Arbeiten erläuterte. „Bei der gemeinsamen Arbeit ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zum Spracherwerb und außerdem eröffnen sich hier neue Zugänge zum Berufsalltag und damit zur Integration. Denn Arbeit und Spracherwerb sind die Grundvoraussetzung für Integration“, machte KAS-Geschäftsführer Willi Rolfes deutlich.
In dem neu angelegten Nutzgarten wachsen alte Ackerpflanzen wie Dinkel und Emmer, die bereits angepflanzt wurden, als die Menschen in der Region sesshaft wurden und begannen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, erklärte Gartenarchitekten Antonius Bösterling, der den Sukzessionsgarten geplant hat. Die Realisierung wurde möglich durch die Mittel des Regionalen Entwicklungsprogramms LEADER-Soesteniederung der Europäischen Union. Der Landkreis unterstützt das Integrationsprojekt durch den Transport der Schüler.
Der Sukzessionsgarten ermöglicht den Besuchern die Entwicklung der regionalen Landschaft von den unfruchtbaren Sandablagerungen am Ende der Eiszeit über Tundra und Heideflächen bis hin zum Hudewald und den Anfängen der landwirtschaftlichen Nutzung im wahrsten Sinne des Wortes zu erleben.
© Foto: W. Rolfes
Gartenexkursion am 16.06.2018
Einen Blick über den Horizont des eigenen Gartenzauns ermöglicht eine Tagesreise des Stapelfelder Umweltzentrums. Am Samstag, den 16.06.2018 um 07.45 startet die Bustour für Gartenbegeisterte unter der Leitung von Bernd Kleyboldt. Es sind noch Plätze frei.
Die Tagesexkursion führt in diesem Jahr durch ausgewählte sommerliche Gärten ins Hinterland der Nordseeküste: von Harkebrügge bis Jever, in die Wesermarsch und nach Oldenburg, vom ländlichen Cottage zum kleinen Stadtgarten. Aufgezeigt wird die Vielfalt unterschiedlicher Gartenräume an 6 Stationen. Gespräche und Erfahrungsaustausch unter den gärtnerischen Enthusiasten illustrieren die blühende Gartenkultur im Nordwesten und inspirieren sicherlich auch zur Nachahmung.
Beim gemeinsamen Picknick, in einer dem Garten angemessenen improvisierten Weise, werden die Gäste zudem mit Kaffee, Kuchen und Lunchpaket gut versorgt sein. Die Kosten betragen 58,00 € incl. Buskosten, Eintritt, Lunchpaket und Kaffee und Kuchen.
Anmeldung unter 04471 – 1881125 oder per E-Mail: awalter@ka-stapelfeld.de
Überwältigendes Projekt zu Ende gegangen
Noch ganz überwältigt sind wir von dem Konzertabend, den Schulbesuchen und der Lehrerfortbildung unseres interkulturellen Projekts "Eine Melodie geht über die Grenzen". Es war eine ganz besondere Freude für uns, Abdallah Ghbash und Abdulrahim Aljouja zu begegnen. Auch im Namen des Landesmusikrats Niedersachsen und des Welcome Boards danken wir "Hauptsache:Musik", dem dm-Markt Cloppenburg, der Stiftung Singen mit Kindern im Landkreis Cloppenburg und dem Lions Club Vechta, dass sie uns diese Tage ermöglicht haben:
Seminar zur Heilkunde von Hildegard von Bingen vom 29.06.–01.07. in der Katholischen Akademie
Vom 29.06.-01.07.18 bietet die Katholische Akademie Stapelfeld ein Seminar für alle Interessierten an, die die Besonderheiten der Hildegard-Medizin kennenlernen möchten. Der Heilpraktiker Karl-Heinz Peper aus Detern wird den inhaltlichen Teil zur Kräuter- und Heilkunde der Hildegard von Bingen gestalten. Auch Rezepte, mit denen das alte Heilwissen leicht in unser heutiges Leben integriert werden können, wird er vermitteln.
Die Spiritualität der Hildegard von Bingen, ihr Leben und Werk als Theologin und Kirchenlehrerin des Mittelalters, werden von Heinrich Siefer, Dozent an der Katholischen Akademie Stapelfeld, vorgestellt.
Weitere Informationen und Anmeldung bei Jutta Gövert unter Tel. 04471/188-1132 oder jgoevert@ka-stapelfeld.de oder www.ka-stapelfeld.de