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Akademie bietet Reise nach Venedig an

Akademie bietet Reise nach Venedig an

Venedig ist immer eine Reise wert! Dr. Alexander Linke, Leiter des Fachbereichs Bildende Kunst an der Katholischen Akademie Stapelfeld und Venedig-Experte, wird die kunsthistorische Studienreise in die Lagunenstadt als Reiseleiter begleiten.

Paläste, byzantinische Kirchen, neue malerische Positionen in der Renaissance sowie die Überwältigungsästhetik des Barocks sind nur einige Stichpunkte, die den Ruf Venedigs als Stadt der Künste geprägt haben. Bereits Dürer hatte sich von der besonderen künstlerischen Atmosphäre dieser Stadt des Auges begeistert gezeigt und noch Monet war fasziniert von dem besonderen Licht der Lagune. Mit der Biennale und der Peggy Guggenheim Collection erlebte Venedig abermals eine ‚Renaissance‘ als international beachtete Kunstmetropole der Moderne.

Neben dem Dogenpalast, dem Markusdom und der Bibliothek stehen die großen Kirchen, die prachtvollen Paläste und Museen der Stadt auf dem Besichtigungsprogramm. Ein Boots-Ausflug in die Lagune und der Besuch einer Palladio-Villa auf dem Festland runden die Reise ab.

Die Studienreise findet vom 25. April bis zum 02. Mai 2023 statt. Dr. Alexander Linke bietet zur Vorbereitung auf die Studienreise Mitte Februar und März jeweils ein Seminar-Wochenende mit Einführungen in die reiche Kunst und Kulturgeschichte Venedigs an.

Weitere Informationen zur Reise und zur Anmeldung gibt es auf www.ka-stapelfeld.de oder bei Ruth Bäker unter Telefon 04471 1881140.

Wie ist ein Sterben in Würde möglich?

Wie ist ein Sterben in Würde möglich?

Stapelfeld, 06.02.2023 – Das Thema Sterbehilfe bewegt viele Menschen. Das wurde auch bei der Veranstaltung „Sterben in Würde – aber wie? Zur Debatte um den ärztlich assistierten Suizid“ deutlich, zu der die Katholische Akademie Stapelfeld (KAS) wegen der bevorstehenden Neuregelung des Sterbehilfegesetzes eingeladen hatte. Zahlreiche Zuhörer folgten dem Impuls-Vortrag „Hilfe beim Sterben oder Assistenz zum Suizid?“ von Stefan Kliesch vom Landes-Caritasverband und der anschließenden Diskussionsrunde, durch die Gastgeber Pfarrer PD Dr. Marc Röbel führte.

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2020 muss die Sterbehilfe neu geregelt werden. Das Urteil leitet aus dem Grundgesetz ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben ab und kippte daher das strafrechtliche Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe. Seitdem diskutiert der Bundestag drei Gesetzesentwürfe.

Stefan Kliesch, katholischer Diplom-Theologe und Ethikberater, gab mit seinem Vortrag Impulse zum Nachdenken und zur Selbstorientierung. Die Aufhebung des Sterbehilfegesetzes bezeichnete er als Tabubruch: „Zum ersten Mal und weltweit einzigartig hat ein höchstes Gericht entschieden, dass Suizid ein Grundrecht des Menschen ist oder zum Grundrecht auf Selbstbestimmung dazugehörig ist“, so Kliesch. Er machte deutlich, dass das Recht auf Suizid und auf Suizidassistenz als essentieller Teil des Grundrechts auf Selbstbestimmung gesehen wird und es keine festgelegten Gründe gibt. „Sie müssen im Prinzip nur 18 Jahre alt sein und sagen, dass Sie sterben möchten“, formulierte er es drastisch. Dieser Umstand führte zu der Frage, in welcher Form die vom Gericht eingeforderte Überprüfung eines freiverantwortlichen, festen und dauerhaften Willens festgestellt werden kann. Kliesch machte deutlich, dass die Gefahr bestehe, dass in Zukunft Druck auf Menschen zur Selbsttötung ausgeübt werden kann und forderte einen Ausbau der Suizidprävention und der Palliativ-Betreuung. „Sterben gehört zum Leben dazu und der Prozess des Sterbens muss gestaltet werden“, so Kliesch und betonte, dass die Hospizarbeit keine Unterstützung beim assistierten Suizid leisten werde. „Wir sind für alle da, machen aber nicht alles für alle. Leiden lindern durch das Töten bleibt ein Tabu“, umreißt er den ethischen Grundsatz der Caritas-Hospizarbeit.

Kliesch machte deutlich, vor welchen großen ethischen Fragen die Abgeordneten bei der Gestaltung des neuen Gesetzes stehen und zeigte auf, wie sich das Menschenbild in den vergangenen Jahrzehnten verändert habe und das christliche Weltbild nur noch ein Aspekt von vielen sei. Die Aufgabe der Kirche und der Caritas sei es daher, in einer pluralen Gemeinschaft die gesellschaftlichen Identitäten mitzugestalten und Orientierung im Wandel zu geben.

In der anschließenden Diskussionsrunde machte Silvia Breher, CDU-Bundestagsabgeordnete, deutlich, dass es sich um eine schwierige Diskussion und eine Gewissensentscheidung handele, die sich kein Abgeordneter leichtmachen würde. Sie unterstützt dabei den Vorschlag, nach dem der assistierte Suizid grundsätzlich strafbar ist, aber unter bestimmten Voraussetzungen, zu denen auch eine psychiatrische Untersuchung und Beratung gehören, erlaubt werden kann. Nach ihren Angaben haben sich die beiden Gruppen, die für eine liberale Regelung des assistierten Suizids eintreten, ganz aktuell für einen gemeinsamen Antrag zusammengeschlossen.

„Wir beschäftigen uns mit Fragen rund ums Leben, denn der Tod und das Sterben gehören zum Leben dazu. Sterben ist eine Zeit des Lebens, die gestaltbar ist und ich wünsche jedem, dass er und sie die Gelegenheit hat, auch diese Zeit des Lebens zu gestalten“, betonte Renate Lohmann, die seit über 20 Jahren im Ambulanten Hospizdienst Oldenburg aktiv ist. Sie ist überzeugt, dass die meisten Menschen nicht ihr Leben beenden wollen, sondern die Umstände unter denen sie leben, wie Einsamkeit oder Schmerzen, nicht mehr ertragen können. Aktuell gebe es eine große Diskussion innerhalb der ambulanten Hospizdienste, ob sie die vom Gesetzentwurf geplanten Beratungen zum assistierten Suizid übernehmen würden. „Für mich persönlich unvorstellbar“, so Lohmann. Sie machte deutlich, dass sie die Assistenz zur Selbsttötung nicht mitgehen würde, sondern forderte stattdessen eine Verbesserung der zum Teil unwürdigen Lebensumstände für die Menschen.

Dr. med. Stefan Scholand, Facharzt für Psychiatrie, berichtete aus seiner beruflichen Erfahrung heraus, dass die meisten Menschen aus einer aktuellen Situation heraus, aufgrund von persönlichem Leid oder aufgrund von Schmerzen, ihrem Leben ein Ende setzen wollen. Ändern sich jedoch diese Umstände, entscheiden sich die meisten für das Leben, so Dr. Scholand. Erschreckend nannte er, dass es im Urteil keine Begrenzung auf Leidenszustände gibt, sondern allein der Verweis auf den freien Willen einen assistierten Suizid ermöglicht. Aus seiner Sicht sei es aber wichtig, hier Grenzen zu ziehen und aufzuzeigen, auch wenn sie juristisch nicht festgelegt sein sollten.

Bildunterschrift (© Sigrid Lünnemann): Dr. Marc Röbel, Renate Lohmann, Silvia Breher, Dr. Stefan Scholand und Stefan Kliesch diskutierten über ein sensibles Thema.

Kristina Lunz liest aus „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“

Kristina Lunz liest aus „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“

Stapelfeld, 27.01.2023 – Im gut besuchten Forum der Katholischen Akademie Stapelfeld (KAS) las Kristina Lunz auf Initiative von Dr. Franziska Zumbrägel (KAS), der katholischen Frauengemeinschaft (KFD) und der Gleichstellungbeauftragten des Landkreises Cloppenburg aus ihrem Buch „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“. Kristina Lunz studierte an der Elite-Universität Oxford unter anderem "Globale Regierungsführung und Diplomatie". Heute ist sie Aktivistin, Politikberaterin und Mitbegründerin des Centre for Feminist Foreign Policy (CFFP) sowie Autorin. Sie ist davon überzeugt, dass nur mittels einer feministischen Außenpolitik die globalen Krisen und Konflikte gelöst werden können. Dabei macht sie deutlich, dass sich Feminismus nicht gegen Männer richtet, sondern patriarchalische Strukturen aufbrechen will, die in einer Gesellschaft zu Gewalt und Unterdrückung von benachteiligten Gruppen führen. Für diesen gesellschaftlichen Wandel braucht es ihrer Ansicht nach Zeit, Engagement und den Willen zur Veränderung.

Anhand ihrer eigenen Biografie machte Lunz deutlich, dass Aktivismus auch Mut erfordert. In einem offenen Brief und einer anschließenden Petition wandte sie sich 2014 gegen die sexistische Frauendarstellung in der Bild-Zeitung. Die Heftigkeit der Reaktionen und die massiven Gewaltandrohungen von Männern, die ihr danach vor allem in den sozialen Medien entgegenschlugen, haben sie erschüttert, aber nicht verstummen lassen. „Feministische Außenpolitik ist antimilitaristisch, transparent, setzt auf menschliche Sicherheit statt auf militärische Sicherheit, hat im Mittelpunkt die Menschenrechte, setzt sich für Klimagerechtigkeit und Erhaltung der Lebensgrundlage ein und setzt auf Zusammenarbeit statt auf Unterdrückung“, fast die Autorin die Grundsätze der feministischen Außenpolitik zusammen.

Ihr Buch erschien am 24. Februar 2022, am Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen und kriegerischen Situation wird die in Kürze erscheinende Taschenbuchausgabe ein zusätzliches Kapitel enthalten. Auf der Veranstaltung in der KAS las die Autorin erstmals öffentlich Ausschnitte aus diesen Seiten, die erst am Tag zuvor fertig geworden waren. Lunz macht darin deutlich, dass Deutschland und die internationale Gemeinschaft alles unternehmen müsse, um den Ukrainer:innen zu helfen und sie vor Gewalt und Unterdrückung zu schützen. Dazu gehört für sie auch die Lieferung von Waffen. „Kurzfristige Waffenlieferungen zur Rettung von bedrohten Menschen ist wichtig. Aber langfristig führen mehr Waffen zu mehr Gewalt“, machte Lunz das Dilemma deutlich vor dem die Politik steht und warnte davor „Lösungen anzuwenden, die die Probleme von morgen werden“.

Sie forderte daher: „Wenn es 100 Milliarden Euro Sondervermögen für Militarisierung geben kann, dann sollte es auch hohe Sondervermögen geben für humanitäre Hilfe, für die Unterstützung der Zivilgesellschaft in der Ukraine und vor allem auch für feministische Initiativen, die zur Frauen-, Friedens- und Sicherheitsagenda des UN-Sicherheitsrates arbeiten sowie für besonders bedrohte Gruppen wie der LGBTQ-Community.“

Im Anschluss an die Lesung nahm sich Kristina Lunz Zeit für eine Fragerunde, in der sie ihre Standpunkte zur feministischen Außenpolitik und für eine gleichberechtigte Gesellschaft näher erläuterte, und signierte auf Wunsch ihre Bücher.

Fotos: Sigrid Lünnemann

Bildunterschrift Foto oben: Marén Feldhaus, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Cloppenburg, Dr. Franziska Zumbrägel, KAS-Dozentin, Ilse Nemann-Brak, kfd-Landesvorsitzende und Mechtild Pille, Verbandsreferentin der kfd (v.l.) luden die Autorin Kristina Lunz (Mitte) zu einer Lesung ihres Buches „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“ ein.

„Sterben in Würde – aber wie?“ Zur Debatte um den ärztlich assistierten Suizid

„Sterben in Würde – aber wie?“ Zur Debatte um den ärztlich assistierten Suizid

Akademieabend am Dienstag, 31.01.2023 – „Sterben in Würde – aber wie?“ lautet das Thema des Stapelfelder Akademieabends mit der Bundesabgeordneten und stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Silvia Breher.

Im Impulsvortrag wird Stefan Kliesch, Landes-Caritasverband für Oldenburg e. V., in das umstrittene wie sensible Thema Sterbehilfe einführen und über die Herausforderungen zur Legalisierung des ärztlich assistierten Suizids informieren. Was bedeutet das Urteil aus ethischer Perspektive? Was sind die Grundpfeiler einer gesetzgeberischen Regelung? Auch der Rechtsausschuss des Bundestages hat sich mit dem Thema beschäftigt. Denn seit dem BVG-Urteil vom 26.02.2020 umfasst das Grundrecht auf Selbstbestimmung höchstrichterlich das Recht auf Suizid und Suizidassistenz – auch durch Ärzte. Der Bundestag ist aufgefordert neue rechtliche Rahmenbedingungen zur Gestaltung des § 217 zu verabschieden.

Im Anschluss an den Impulsvortrag lädt Akademiedirektor Dr. Marc Röbel zum Podiumsgespräch und zur Diskussion ein. Das Podium bringt verschiedene Perspektiven aus Politik, Medizin, Gesellschaft, Kirche und Hospiz auf den assistierten Suizid miteinander ins Gespräch.

Anmeldungen über die Homepage der Akademie (www.ka-stapelfeld.de), per E- Mail an Ruth Bäker rbaeker@ka-stapelfeld.de oder telefonisch unter 04471-188 1140. Der Eintritt ist frei. (Foto: AdobeStock)

Stapelfelder Fotoforum 2023

Stapelfelder Fotoforum 2023

Das aktuelle Programm für das Stapelfelder Fotoforum mit allen Informationen zu Tagungen, Seminaren und Workshops können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.

Bleiben Sie mit dem Newsletter des Stapelfelder Fotoforums auf dem Laufenden. Anmeldung und Seminarbuchung über: Katholische Akademie Stapelfeld, Frau Ruth Bäker - Telefon 04471/188-1140 · Fax 04471/188-1166 . E-Mail: rbaeker@ka-stapelfeld.de

(Foto: Martin Stock)

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