Wiehnacht an ´n Kamin in Stapelfeld
Musik, Gedichte und Erzählungen zur Advents- und Weihnachtszeit mit der Plattdüütsch Warkstäe – Das Feuer knistert im Kamin, in der Luft hängt der Geruch von Punsch, Spekulatius und Zimt. Die Besucher der Traditionsveranstaltung „Wiehnacht an ´n Kamin“ in der Katholischen Akademie Stapelfeld werden damit schon einmal auf einen schönen Abend eingestimmt. Das hat im Kardinal-von-Galen-Haus in der Adventszeit Tradition. Auch in diesem Jahr haben die Schriewerslüüe der Plattdüütsch Warkstäe Stapelfeld wieder neue Gedichte und Erzählungen zur Advents- und Weihnachtszeit geschrieben, um sie einem meist schon vertrautem Publikum vorzutragen. Und die Autoren der Plattdüütsch Warkstäe Stapelfeld begeisterten nun schon zum 24. Mal mit ihren Geschichten und Gedichten das interessierte Publikum. Heinrich Siefer, der „Baos van de Plattdüütsch Warkstäe“ freute sich über das seit Jahren stets große Interesse an diesem plattdeutschen Abend. Die Autorinnen und Autoren hatten nachdenkliche und zum Schmunzeln anregende Texte mitgebracht, die die Botschaft von der Weihnacht in ganz unterschiedlichen Facetten aufgriffen: mal als Nacherzählung der Geburt Jesu in klangvollem emsländischen Platt von Josef Schulte aus Groß-Hesepe, oder als moderne Geschichte der Herbergssuche irgendwo jottwehdeh in einer Feldscheune im Oldenburger Münsterland von der Krogerin Helga Hürkamp. „De beiden wörn hier ohne Anmelln ankaomen, so at väle de lessden Tied. Se waohnden in olle Butzen off affgelegen Ställe un luurn, off se wull Arbeit finnen kunnen. Van geldgierige Arbeitgevers wüdden se bovenbott noch faoken utpündket“, hieß es da dann in der Geschichte „Harbarge seuken“. Von einem Weihnachtstraum von Frieden und grenzenloser Gemeinschaft erzählte Karl Heinz Lübbehüsen’ aus Lastrup. Schmunzeln mussten dann die Zuhörer, als die Lohnerin Maria von Höfen von einer traumhaften „Himmelsreise“ berichtete, die ein Opa macht, der am Heiligabend im Sessel einschläft, während er auf das Christkind wartet. Von einer „Herbergssuche“ der ganz besonderen Art, konnte Theo von Garrel aus Augustfehn erzählen: Mäuse hatten einen mit Wallnüssen gefüllten Stiefel nicht nur als reichhaltigen Überwinterungsplatz, sondern auch als Lebensraum genutzt. In den Augen des Hofbesitzers kein guter Platz. Was junge Leute heute bewegt, wenn sie an Weihnachten denken und wie sie die Weihnachtstage mit und ohne Familie überstehen können, davon wusste Jutta Engbers zu erzählen. Musikalisch untermalte in diesem Jahr die Gruppe „Viertakter“ (Katharina Abeln; Petra Ellmann-Sieverding; Heribert Macke und Josef Schürmann). Im kommenden Jahr feiert die Warkstäe dann mit „Wiehnacht an ´n Kamin“ ein Jubiläum, 25 Jahre. © Fotos: Willi Rolfes