Plattdeutsch-Preis an Heinrich Siefer

Plattdeutsch-Preis an Heinrich Siefer

Jury würdigt Einsatz für Heimatsprache in der Pflege von dementen Personen – Heinrich Siefer bekommt 2015 den „Heinrich-Schmidt-Barrien-Preis für den Erhalt der niederdeutschen Sprache“. Damit werde sein Einsatz für die plattdeutsche Sprache im Bereich der Kranken- und Altenpflege gewürdigt, so die Jury. Die Auszeichnung erhält der 55-Jährige am 7. März in der ev. St.-Georgs-Kirche Lilienthal-St. Jürgen bei Bremen.

Als Dozent unserer Akademie organisiert Siefer Fortbildungen für Pflegekräfte. Er ist Beauftragter des Offizialats Vechta für plattdeutsche Andachten auf NDR 1 Niedersachsen, Sprecher der Fachgruppe Niederdeutsch und Saterfriesich im Niedersächsischen Heimatbund, Delegierter für das Land Niedersachsen im Bundesrat für Niederdeutsch und leitet die Arbeitsgruppe Plattdeutsche Sprache und Literatur der Oldenburgischen Landschaft.

„Der Einsatz für die plattdeutsche Sprache ist für Siefer alles andere als ein Selbstzweck“, sagte Johannes Rehder-Plümpe (Freundeskreis „Dat Huus op’n Bulten“), der den Preis vergibt. „Für viele ältere Mitmenschen bedeutet Platt ganz einfach Lebensqualität, für andere ist die Regionalsprache eine letzte schmale Brücke, die einen Austausch mit anderen ermöglicht.“ Das gelte vor allem für Menschen, die an einer Demenz leiden.

Bislang wurden mit dem Schmidt-Barrien-Preis u. a. der NDR-Redakteur Gerd Spiekermann, Liedermacher Jan Cornelius, das Bremer Waldau-Theater, die Sängerin Ina Müller und Schriftstellerin Birgitt Lemmermann ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr erhielten den Preis die Betreiber der Internet-Plattform www.plattolio.de für ihre Lernangebote für Jugendliche.

Der Preis erinnert an den Dramatiker und Historiker Heinrich Schmidt-Barrien (1902-1996), der zu den plattdeutschen Klassikern des 20. Jahrhunderts gehört. Er verfasste Novellen, Romane, Theaterstücke und Hörspiele, sammelte niederdeutsches Liedgut. Auch als hochdeutscher Autor fand er Anerkennung.