Mit Augustinus dem Sinn des Lebens nachspüren

Mit Augustinus dem Sinn des Lebens nachspüren

Themen-Wochenende und Sonntagsmatinee in der Katholischen Akademie Stapelfeld – Stapelfeld. Heidnischer Junge in Nordafrika, kirchenferner Rhetorik-Gelehrter und Hofprediger in Mailand, tiefgläubiger Bischof in Hippo. Drei Stationen in einem bewegten Leben der Spätantike – Augustinus war eine schillernde Figur seiner Zeit und gilt heute unter Theologen und Philosophen als der „erste moderne Mensch”. Was das heißt, wie spannend seine Suche nach dem Lebenssinn damals war und noch heute für uns sein kann: Darum geht es bei einem Themen-Wochenende in der Katholischen Akademie Stapelfeld vom 16. bis 18. Oktober. In Wort, Musik und Kunst begegnen die Teilnehmer diesem Denker, der als Erster seinen Blick vor allem nach innen richtete. In einer Zeit des Um- und Aufbruchs im damaligen römischen Reich des 4. Jahrhunderts machte sich Augustinus auf den Weg, um sich selbst zu erkennen und den Sinn seines Daseins zu finden. Dieser Weg war lang und sehr experimentell: „Er hat nichts ausgelassen”, schmunzelt Dr. Marc Röbel, Pfarrer und Philosoph in Stapelfeld. Augustinus versuchte sich als Womanizer und Sternenkundler, schnupperte in verschiedenste Glaubensrichtungen und Ideologien hinein, erspürte alle Gefühlswelten in sich, von Liebe und Leidenschaft über ausgelassene Fröhlichkeit bis hin zu Nachdenklichkeit, Melancholie und Trauer – mal berauscht tanzend, mal schweigend, mal trunken taumelnd. Fast zwei Jahrzehnte dauerte seine Suche, bis er schließlich seinen Gott in sich selbst und so zur Ruhe fand. Davon erzählte er später rückblickend in 13 Büchern, den Bekenntnissen. Auszüge aus diesen Texten werden im Rahmen des Seminar-Wochenendes vorgetragen und reflektiert, in Musikbeiträgen begleitet und interpretiert. Auch der Blick in die bildende Kunst lohnt sich, denn Augustinus hat zu allen Zeiten nicht nur Komponisten und Literaten, sondern auch Maler und Bildhauer inspiriert. Mit einer werkbiografischen Einführung von Dr. Marc Röbel beginnt das Seminar am Freitagabend. Am Samstag folgt ein Studientag mit Prof. Dr. Johann Kreuzer, Augustinus-Experte der Universität Oldenburg. Er nimmt die Zuhörer mit in die Gedankenwelt der „Bekenntnisse” und analysiert Auswirkungen für das Christentum bis heute. Dazu verfolgt Dr. Martin Feltes „Das unruhige Herz” in der Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart und Musikdozentin Dr. Ulrike Kehrer begibt sich mit Tonkünstlern auf Sinnsuche. Der Sonntag beginnt morgens mit einem Film über das Leben Augustinus', zudem ist ihm um 10 Uhr ein Gottesdienst in der Pfarrkirche gewidmet. Danach, ab 11.15 Uhr, beginnt im Forum der Akademie eine Augustinus-Matinee mit einer „SINN-lichen” Collage aus Rezitationen (Alexander Rolfes), Bildimpulsen (Dr. Feltes) und Klaviermusik von Bach und Liszt mit Prof. Wolfgang Mechsner aus Vechta. Hierzu sind nicht nur die Seminarteilnehmer, sondern alle Interessierten eingeladen. Weitere Informationen gibt es online unter www.ka-stapelfed.de, auf facebook oder bei Jutta Gövert unter Tel. 04471-1881550 oder per E-Mail an jgoevert@ka-stapelfeld.de. Hier werden auch Anmeldungen angenommen. ©foto: wrolfes

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