Jost Wischnewski – Abbau. Interpretation einer Wirtschaftslandschaft
Fotoausstellung – Mit den Themen Zukunft und Heimat setzten sich auf Einladung der Katholischen Akademie Stapelfeld (KAS) und in Kooperation mit dem Emsland Moormuseum im Rahmen der Tagung „Wohin gehst du Heimat?“ renommierte Experten verschiedener Fachrichtungen auseinander und gaben wichtige Impulse für eine zukunftsfähige Gestaltung der nordwestdeutschen Region – der Heimat der Hochmoore.
Der Bildhauer und Fotograf Jost Wischnewski war zur Eröffnung der begleitenden Fotoausstellung „Abbau. Interpretation einer Wirtschaftslandschaft“ eigens angereist und stellte den interessierten Gästen faszinierende Bilder aus dem Teufelsmoor vor. Das Moor hat schon immer die Fantasie der Menschen beflügelt. Unheimliche Nebelschwaden in einer auf den ersten Blick kargen und lebensfeindlichen Landschaft sorgten dafür, dass die Menschen dem Moor fernblieben. Lange Zeit war es ein unheimlicher Ort, in dem nach alten Geschichten und Sagen Gespenster, Hexen und Irrlichter ihr Unwesen trieben. In den letzten Jahrzehnten wurden weite Teile der Hochmoorflächen trockengelegt, kultiviert und besiedelt.
Seit fast 15 Jahren beobachtet der Künstler Jost Wischnewski die Entwicklung der Kulturlandschaft Moor und dokumentiert mit seinen Bildern den massiven Eingriff des Menschen in einen einzigartigen Lebensraum. „Die künstlerische Qualität dieser Fotografien wird erzielt durch eine kalkulierte Bildkomposition, durch außergewöhnliche Perspektiven, das lebendige Spiel von Licht und Schatten sowie durch das Prinzip der Reduktion auf das Wesentliche“, betont Dr. Martin Feltes, Kunsthistoriker und Pädagogischer Direktor der KAS zur Einführung in die Ausstellung.
Ein mit schweren Wolken verhangene Himmel und der Blick in die weite norddeutsche Landschaft stehen im starken Kontrast zu den schweren Maschinen und Baggern, die den Boden aufreißen und ihre tiefen Spuren im moorigen Untergrund hinterlassen. In seinen Bildern hält Wischnewski die morbide und geheimnisvolle Atmosphäre dieser einmaligen Landschaft fest und dokumentiert zugleich, wie eine faszinierende Kulturlandschaft unwiederbringlich zerstört wird.
Ergänzt wird die Ausstellung, die zuvor bereits im Emsland Moormuseum zu sehen war, durch vier Bilder, die in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Marianum Meppen entstanden sind. Sie stehen exemplarisch für mehr als 100 Arbeiten, die sich im Rahmen eines Kunstprojektes auf kreative Weise mit dem Thema „Moor“ auseinandergesetzt haben.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31.12.2019 in der Katholischen Akademie Stapelfeld zu sehen.
Foto: W. Rolfes