Geistlich-musikalische Andachten in St. Josef haben Mut gemacht
„Danke für die gute Zeit, Sie haben uns Mut gemacht, das Leben mal wieder mit anderen Augen zu sehen. Wir gehen beschenkt nach Hause!“ So oder ähnlich drückten sich Besucherinnen und Besucher der geistlich-musikalischen Andachten aus, die Dominik Blum und Heinrich Siefer von der Katholischen Akademie Stapelfeld zusammen mit dem Nürnberger Harfinisten Michael David vergangenen Dienstag in der St. Josefs-Kirche gestaltet hatten. Eigentlich hätte die Veranstaltung in der Katholischen Akademie stattfinden sollen, was aber aufgrund der Pandemie zurzeit nicht möglich war.
Gleich dreimal hintereinander konnten sie eine Reihe von Gästen begrüßen, die u. a. ehrenamtlich in der Hospizarbeit, im Trauerbesuchsdienst, in der Pflege tätig sind, oder einfach für sich einen Raum für ihre Trauer suchten. Und gerade diesen Raum eröffnete Michael David immer wieder von neuem mit dem Spiel seiner Harfe, ob es sich um das Harfenkonzert B-Dur von Händel handelte, um Improvisationen zu „Don´t cry for me Argentina“, „Let it be“ oder traditionelle Stücke wie „Greensleeves“ oder Canon in D. Mit dem Klang der Harfe wurden manche traurigen Erinnerungen wieder wach, wurden aber, so eine Teilnehmerin, von der Melodie sanft getragen und so auch erträglicher.
Michael David musiziert meisterhaft und virtuos, seine Hände tanzen über die Saiten und seine Finger zaubern scheinbar perlende Wassertropfen, liebevolle Geheimnisse und manchmal sprühende Feuerwerke. Er lässt die besondere Kraft anklingen, die von der Harfe ausgeht und von den Zuhörerinnen und Zuhörern gespürt wird.
Zwischen den Musikstücken lasen Dominik Blum und Heinrich Siefer ermutigende Gedichte u. a. von Kurt Marti, Wolf Biermann, Macha Kaléko. Gerade dieser Wechsel zwischen längeren musikalischen Beiträgen und Gedichten entfaltetete dabei eine heilsame Kraft, die auch von der in die Farben grün und weiß getauchten St. Josefs-Kirche unterstützt wurde. Fast schon beschwingt entließ Michael David die Zuhörerinnen und Zuhörer mit dem Stück „La Mer“. Mit Bildern von Strand, Wind und Wellen, die unweigerlich in Bildern vor dem inneren Auge auftauchten, gingen die Besucherinnen und Besucher ermutigt zurück in ihren Alltag. Zwei weitere Konzerte gab es dann noch in den Hospizen Dinklage und Oldenburg. Gefördert wurden die Konzerte mit Mitteln vom Land Niederachsen aus dem Projekt „Niedersachsen dreht auf“.
© Foto: Katholische Akademie Stapelfeld