Geflüchtete hoffen auf neue Zukunftsperspektiven

Geflüchtete hoffen auf neue Zukunftsperspektiven

Stapelfeld, 22. Juli 2024 – Sicherheit vor Krieg und Vertreibung und die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft für sich und ihre Kinder, diese Hoffnungen verbinden die 13 Familien aus Syrien, Eritrea, dem Irak und der Ukraine, die eine gemeinsame Woche in der Katholischen Akademie Stapelfeld (KAS) verbrachten.

Insgesamt 61 Personen verlebten unter dem Motto „Neu Heimat finden“ eine abwechslungsreiche Woche in der KAS. Neben einem informativen Programm mit hochkarätigen Referenten zu einem breiten Themenspektrum gab es auch Kreativangebote und einen gemeinsamen Besuch des Mehrgenerationenparks in Cloppenburg. So stellten die Ehrenamtsagentur und die Integrationslotsen sich und ihre Arbeit vor und die Katholische Öffentliche Bücherei präsentierte ihre Angebote zur Sprach- und Leseförderung. Landtagsabgeordneter Ulrich Watermann (SPD) aus Bad Pyrmont diskutierte mit den Flüchtlingen über die Themen Migration und Teilhabe. Kriminalhauptkommissar i.R. Harald Nienaber informierte über Prävention und Gewaltschutz und die Psychologin Olha Maherovska vom IBIS Oldenburg e.V. sprach über „Trauma und Stressbewältigung“. Die Integrationslotsen stellten dabei arabisch sprechende Dolmetscher zur Verfügung und für die Familien aus der Ukraine übersetzte Myron Molczko, Priester der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. Während die Erwachsenen zahlreiche Informationen und Hilfsangebote für eine gelingende Integration erhielten, wurden die Kinder vom pädagogischen Team unter Leitung von Elisabeth Klaus betreut.

Einige nahmen bereits zum wiederholten Mal an der Familienfreizeit teil. Ein Großteil der Teilnehmenden stammte aus der Ukraine und hatte im vergangenen Jahr noch auf eine schnelle Rückkehr in ihre Heimat gehofft. „Viele Flüchtlinge, die schon im letzten Jahr hier waren, wollten eigentlich direkt wieder zurück in die Ukraine. Hier hat es bei den Integrationsbemühungen große positive Entwicklungen geben. Viele sprechen schon sehr gut Deutsch und einige von ihnen beginnen hier bald eine Ausbildung“, freut sich KAS-Dozentin Marianne Hettrich über eine positive und harmonische Stimmung in der Gruppe.

Einen wichtigen Schritt zur Integration machte z.B. Yuliia M. aus der Ukraine. In ihrer Heimat hatte sie Jura studiert und war im vergangenen Jahr noch sehr frustriert, da sie mit ihrem Studium in Deutschland keine beruflich Perspektive für sich sah. In den vergangenen Monaten absolvierte sie erfolgreich Sprachkurse und beginnt bald eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsgehilfin. „Ich kann jetzt positiv in die Zukunft schauen für mich und meine Kinder“, freut sich die Ukrainerin.

Der Wunsch, für sich und die eigene Familie eine positive Zukunft zu gestalten, eint alle Flüchtlingsfamilien quer durch alle Nationen. Trotz der vielen persönlichen Fortschritte scheint aber immer wieder noch eine große Trauer über den Verlust der Heimat und Sorge um die Sicherheit von Verwandten durch, die in den Kriegsgebieten zurückgeblieben sind. In Gesprächskreisen brachten viele Teilnehmende auch ihre Sorgen über die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland, in Frankreich und auch in den USA zum Ausdruck.

Unterstützt wurde die Veranstaltung aus Mitteln der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), die über die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (AKSB e.V.) beantragt wurden.

Foto: KAS - Theo Fraas