Ausstellung „Small surprising“ -
Fotografien von Misja Smits – Das Edelweiß reckt sein Köpfchen majestätisch in die Höhe, am unteren Bildrand glitzern Wasserperlen so funkelnd wie ein Diadem. „Bride and Groom“, also Braut und Bräutigam heißt die Fotografie von Misja Smits. „Small surprising“ nennt die Niederländerin die Ausstellung, die am Freitagabend im Rahmen der 3. Stapelfelder Fototage „Inspiration Natur“ eröffnet wurde. „Bride and Groom“ ist eine von 41 Fotografien, die Misja Smits zeigt. Es ist ihre erste Ausstellung, was verwundert, denn die Fotografien berühren und ziehen den Betrachter in ihren Bann. Es ist das Spiel aus Schärfe und Unschärfe, das ihnen einen gewissen Zauber oder einen märchenhaften Schleier verleiht, so wie bei der Edelweiß-Fotografie. Der Bildtitel tut ein übriges. Er regt an, lässt einen schmunzeln. „Die Bildtitel appellieren an die Phantasie des Betrachters“, sagt Willi Rolfes, Geschäftsführer der Katholischen Akademie Stapelfeld und einer der Organisatoren der Stapelfelder Fototage, bei der Eröffnung. Und so könne man zu den Fotografien auch immer eine Geschichte erfinden. Ein Beispiel sei die Fotografie „On the top of the world“. Drei kleine Pilze stehen auf einen kleinen Grashügel, im Hintergrund erstreckt sich in impressionistischer Anmutung ein helles, grünes Blätterwerk. Es ist ein faszinierendes Foto. „Durch die streng symmetrische Form, durch das Motiv der Dreiheit und auch durch die bewusste Monochromie atmet diese Fotografie eine Atmosphäre des Zeitlosen und Magischen“, sagt Willi Rolfes. Das Besondere an den Fotografien von Misja Smits ist, dass sie das Kleine und Unscheinbare in den Mittelpunkt rückt. Denn wer interessiert sich schon für Giftpilze oder Insekten? Auch Blumen oder Blättern gibt sie häufig ein neues, spannendes Gesicht. Das zeigt sich etwas bei „Autumn Dance“ (Herbsttanz). Gefallene Blätter auf dem Boden verwischt und verwebt sie so, dass sie wirken wir der Blick in ein Bonbonglas: bunt und reizvoll. Misja Smits versteht es in ihren Fotografien aber auch, architektonische Strukturen aufzuspüren. So wirken die „Tautropfen auf einem Spinnennetz“ wie eine geschwungene, wertvolle Perlenkette. „Showtime“ wiederum zeigt Libellen auf Gräsern und verbindet Symmetrie, Schärfe, Unschärfe, Zartheit und Zerbrechlichkeit zu einer wundersamen Komposition. „Besonders auch hier spiegelt sich die Liebe der Fotografin zur Natur und ihr Respekt vor der Natur“, sagt Willi Rolfes. Die Liebe zur Natur, Fotografien im allgemeinen und die impressionistischen Werke von Chagall sind es auch, die Misja Smits zu ihren Fotografien inspirieren, erzählt sie. „Und ich habe mich im Laufe der Jahre zunehmend auf die Makro-Fotografie fokussiert“, sagt sie. Die Ausstellung „Small Surprisings“, die mit engagierter Unterstützung der Firma CEWE realisiert wurde, kann bis zum 21. April zu den Öffnungszeiten der Katholischen Akademie Stapelfeld, Stapelfelder Kirchstraße 13, besucht werden. Fotos © Willi Rolfes