Eine Wasser-Skulptur wird aus dem Dornröschenschlaf geweckt
Eine Wasserskulptur des Oldenburger Künstlers Udo Reimann, die viele Jahre die Cloppenburger Innenstadt zierte, wurde nun wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt.
Zur Eröffnung der Fußgängerzone 1978 wurde die Skulptur, die aus mehreren Quellsteinen besteht, zum viel beachteten Blickfang auf dem heutigen LzO-Vorplatz und blieb es auch für etliche Jahre. Im Jahr 1992 wurde das Kunstwerk aus sardischem Granit allerdings von einem LKW beschädigt und in Folge dessen abgebaut. Von da an schlummerte es in seine Einzelteile zerlegt seinen Dornröschen-Schlaf auf dem Gelände des Bauhofes – zwar unvergessen, aber unerreichbar, da der richtige Standort im öffentlichen Raum fehlte.
Nun hat die Skulptur, die insgesamt aus elf bearbeiteten Granitblöcken besteht, dank der Initiative des Landschaftsarchitekten Antonius Bösterling ihre neue Heimat im Garten der Katholischen Akademie Stapelfeld gefunden. Bei der Präsentation zeigte sich Bildhauer Udo Reimann begeistert vom neuen Standort und dankte allen Verantwortlichen für die gelungene Präsentation und die harmonische Integration in die bestehende Gartenarchitektur. Ein Jahr habe er an der Skulptur gearbeitet, betonte Reimann und er sei froh, dass das Werk nun wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde.
Udo Reimann lebt seit 1968 als freischaffender Bildhauer in Oldenburg und wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet. Unter anderem wurde ihm der Kulturpreis der Oldenburgischen Landschaft und das Große Stadtsiegel der Stadt Oldenburg verliehen.
Auch Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese und KAS-Geschäftsführer Willi Rolfes freuten sich, dass die Skulptur nun endlich wieder einen neuen würdigen Platz gefunden habe. Kunsthistoriker und KAS-Dozent Dr. Martin Feltes betonte, dass die Skulptur mit ihren Quellsteinen ein wertvoller Anziehungspunkt für die Gäste sein werde. Das Wasser sprudelt aus den Quellsteinen, fließt durch eine Wasserrinne in den Schilfbereich des Gartens und ist auf diese Weise harmonisch in den natürlichen Kreislauf des Gartens eingebettet. „Alle Sinne werden in der Begegnung mit diesem Brunnen angesprochen. Man sieht nicht nur das Wasser, sondern man hört es auch, und die bearbeiteten Steine regen unseren Tastsinn an“, so Dr. Feltes und machte damit deutlich, dass die Akademie nun um einen weiteren wichtigen künstlerischen Aspekt bereichert worden sei.
© Foto: S. Lünnemann - Mit der Wasserskulptur des Künstlers Udo Reimann (3.v.r.) verfügt die Katholische Akademie Stapelfeld über einen neuen, künstlerischen Anziehungspunkt. Zur Wiedereinweihung kamen (v. l.) KAS-Geschäftsführer Willi Rolfes, Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese, KAS-Dozent Dr. Martin Feltes, pädagogischer Direktor Dr. Heinrich Dickerhoff sowie der Initiator Antonius Bösterling und Gärtner Hubert Ellmann.