Dr. Marc Röbel feiert silbernes Priesterjubiläum
Stapelfeld, 12.06.23: Ein wortgewaltiger Glücksfall und ein „unbegabter“ Jubilar – Mit einem Festgottesdienst und einer Matinée wurde jetzt in Stapelfeld das Silberne Priesterjubiläum von Pfarrer Dr. Marc Röbel gefeiert. Röbel ist Akademiedirektor der Katholischen Akademie Stapelfeld und des St. Antoniushauses in Vechta. Zugleich verantwortet er für die Katholische Kirche im Oldenburger Land in der Aufgabe des Bildungsbeauftragten die Zusammenarbeit mit den Universitäten und mit den katholischen Bildungswerken. Röbel wurde am Pfingstsonntag 1998 im Dom zu Münster durch Bischof Dr. Reinhard Lettmann zum Priester geweiht.
In seiner Festpredigt würdigte Weihbischof und Offizial Wilfried Theising den Jubilar Röbel für seinen Dienst als Priester und Seelsorger sowie als Philosoph und Akademiedirektor. Zu Menschen Beziehungen zu stiften und in diesen konkret zu leben, das mache Röbel aus, das präge seinen Dienst als „guter Mann Gottes“. „Wir spüren, wie sehr du auf der Suche bist nach diesem Gott“, sagte Theising. Ein Philosoph wie Röbel „begleite Menschen in den Fragen des Lebens und hilft, Antworten zu finden“. Auch wenn diese Antworten bei Röbel niemals vorschnell ausfallen würden, so Weihbischof Theising. Auch dadurch würde die Stapelfelder Akademie zu einer „Oase“ für viele Menschen. „Wir alle sind dankbar für deinen Dienst als Freund, als Priester, als Philosoph“, so der Offizial.
In der anschließenden Matinée erklang eine vielstimmige Würdigung des intellektuellen, priesterlichen und seelsorgerlichen Wirkens von Marc Röbel. Werner Schüßler ist Philosophieprofessor an der Theologischen Fakultät Trier und akademischer Lehrer von Marc Röbel. Dessen Arbeit nehme „die existenziellen Fragen nachdenklicher Christen“ in den Blick, so Schüßler: „Glaube braucht Vernunft“, eine Theologie ohne Philosophie sei für ihn undenkbar. Daher sei Röbel als „wortgewaltiger Prediger“ ein „Glücksfall“ für die Katholische Akademie Stapelfeld: „Wir brauchen mehr denn je Priester wie Marc Röbel, die die christliche Botschaft in unserer Zeit plausibel verkünden!“
Als Leiter des Seelsorgepersonals im Oldenburger Land sowie als Vorstandskollege in der Stiftung Kardinal-von-Galen betonte Dr. Markus Wonka vom Bischöflich Münsterschen Offizialat die „vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit Röbel. Ein silbernes Jubiläum in der Mitte des Lebens halte dazu an, Fragen zu stellen: Wie hat sich der eigene Lebensweg entwickelt? Hat sich die Lebensentscheidung in jungen Jahren bewährt? Er, so Wonka, erlebe einen zufriedenen, „menschlichen nahen, intellektuell wie theologisch redlichen“ Priester in Marc Röbel. Für die kommenden Lebensjahre wünschte Wonka dem Jubilar „Elan für Kommendes“: „Es ist noch lange nicht Schluss!“
Im Zentrum des Festvortrages von Professor Dr. Michael Höffner, Domkapitular in Münster, stand die „Herzensbildung“. Auf einem elegant-beschwingten Streifzug durch Kunst, Literatur und Theologie zeichnete er ein authentisches Bild von Röbel als Wanderer zwischen Wissenschaft und Religion, zwischen Welt und Gott. Durch Verweise auf ein Büchlein hier und ein Zitat dort entstand ein Bild von Röbel als jemandem, der die Relevanz der christlichen Botschaft ins Heute holt; als jemand, der durch den philosophischen Blick einen weltzugewandten Gott vermittelt; als jemand, der die Welt lieber im Modus der Frage bearbeitet als im Modus der oberflächlichen Antwort. Paul Tillich heißt der evangelische Theologe, über den Marc Röbel seine Habilitation verfasst hat. Mit Verweis auf Tillich lässt sich, so schimmerte bei Höffners Festvortrag durch, vielleicht auch Röbel begreifen: Als jemand, der den „Glauben zu den Unglaubenden und den Zweifel zu den Glaubenden“ bringt.
Der „unbegabte Jubilar“ Röbel, so dieser über sich selbst, weil er nicht gerne im Mittelpunkt stehe, stellte in abschließenden Dankesworten die Bildung in den Mittelpunkt: Die Philosophie sei sein „Ruf in der Berufung“. Bildung, auch Bildungshäuser, blieben auch für die katholische Kirche von großer Bedeutung, „wenn wir nicht im geistlichen Ghetto landen wollen“. Häuser wie die Katholische Akademie würden helfen „die Verwandlung der Kirche in unseren Tagen beherzt anzunehmen“.
(Text und Fotos: Dr. Philipp Ebert)