Dr. Marc Röbel an Trierer Fakultät habilitiert
Es ist ein beeindruckendes Werk, das Dr. habil. Marc Röbel druckfrisch und nicht ohne Stolz in den Händen hält. Im vergangenen Jahr legte er seine 440-seitige Habilitationsschrift mit dem Titel „Partizipation – Zu einem existentialontologischen Schlüsseltheorem im philosophischen Denken Paul Tillichs“ erfolgreich der Theologischen Fakultät Trier vor. Die Habilitationsschrift ist das Ergebnis jahrelanger intensiver Forschung über den evangelischen Theologen und Philosophen Paul Tillich (1886-1965), der 1933 in die USA emigrierte und als einer der einflussreichsten Existenzdenker des 20. Jahrhunderts gilt.
Nach der Annahme der Habilitationsschrift durch die Trierer Fakultät folgte am 29. Januar dieses Jahres der wissenschaftliche Vortrag vor den Lehrstuhlinhabern der unterschiedlichen Fachbereiche. Aufgrund der aktuellen Situation erfolgte das Kolloquium nicht in den Räumen der Universität, sondern per Video-Konferenz. „Das war schon eine ungewöhnliche Situation hier in Stapelfeld zu sitzen und meinen Vortrag über Zoom zu halten“, so Dr. Marc Röbel. Nach dem Vortrag folgte eine breite wissenschaftliche Diskussion mit den Teilnehmern des Kolloquiums – ebenfalls digital. Dabei musste Dr. Röbel unter Beweis stellen, dass er die Befähigung hat, sein Fach in voller Breite in Forschung und Lehre zu vertreten. Daher erstreckte sich die Befragung über das gesamte Fachgebiet der Philosophie und nicht nur über das persönliche Forschungsthema. Nach einer internen Besprechung gratulierten die Vertreter des Kolloquiums Dr. habil. Marc Röbel einstimmig zum Bestehen der höchsten deutschen Hochschulprüfung im Fach „Philosophische Grundfragen der Theologie“.
Dr. habil. Marc Röbel, der gebürtig aus Bocholt stammt, wurde nach seinem Theologiestudium an den Universitäten Münster und Freiburg 1998 zum Priester des Bistums Münster geweiht. 2007 wurde er an der Katholischen Theologischen Fakultät Trier im Fach Philosophie promoviert. In dem besagten Jahr übernahm er auch die Stelle des Geistlichen Direktors der Katholischen Akademie Stapelfeld und wurde Pfarrer der dortigen Heilig-Kreuz-Gemeinde. An der Akademie baute er in den vergangenen fast 14 Jahren den philosophischen Fachbereich auf, der auch überregional große Beachtung findet. In einem breitgefächerten Seminar- und Vortragsangebot lädt er dazu ein, philosophische Fragestellungen zu erörtern und dabei gemeinsam über das Leben nachzudenken sowie neue Sichtweisen auf den Glauben und die Philosophie kennenzulernen. „Ich finde es sehr spannend, dass hier Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit ganz unterschiedlichen Vorkenntnissen und Erwartungen zusammenkommen und gemeinsam über philosophische Themen diskutieren. Dabei stellen viele fest: Philosophie ist meinem Leben viel näher als gedacht“, freut sich der Philosph und Theologe über die vielfältigen Möglichkeiten, die ihm die interdisziplinäre Arbeit an der KAS bietet.
Im Herbst folgt dann der letzte Schritt. Wenn es die Corona-Lage zulässt, findet an der Trierer Fakultät die öffentliche Antrittsvorlesung sowie die feierliche Überreichung der Habilitationsurkunde durch den Bischof Dr. Stephan Ackermann statt, der auch Magnus Cancellarius der Fakultät ist. Ab diesem Zeitpunkt darf sich der Habilitierte auch Privatdozent nennen. Auch in Stapelfeld ist aus diesem Anlass eine Feier geplant. In welchem Rahmen sie stattfinden kann, steht noch nicht fest.
@ Foto: Sigrid Lünnemann