Bildung für nachhaltige Entwicklung stärkt Schüler*innen und Schulen
Zwei Tage lang informierten sich in der Katholischen Akademie Stapelfeld (KAS) 150 Lehrkräfte und Träger bei der Landestagung der außerschulischen „Lernstandorte in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) über aktuelle Herausforderungen sowie angemessene Lern- und Lehrmethoden. Die Tagung fand in Kooperation mit dem Niedersächsischen Kultusministerium, dem Niedersächsischem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung und der Landesschulbehörde Osnabrück statt und diente auch einer stärkeren Vernetzung der Lernstandorte sowie der dort tätigen Lehrkräfte untereinander.
Anfang der 1990er Jahre wurden auf Initiative des Landes Niedersachsen die regionalen Umweltzentren (RUZ) gegründet. Eines davon ist das Umweltzentrum Oldenburger Münsterland in Stapelfeld. Das pädagogische Konzept der außerschulischen Lernstandorte orientiert sich an einer erlebnis- und handlungsorientierten, interdisziplinär ausgerichteten Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Anzahl der außerschulischen Lernstandorte ist auf 61 in ganz Niedersachsen angestiegen.
Auf der landesweiten Fachtagung stellten Lehrkräfte aus verschiedenen Einrichtungen ihre Projekte vor. Die Schwerpunkte lagen dabei vor allem auf der Vermittlung von Wissen und Kompetenzen zu den Themen Klimaschutz, Globalisierung, verantwortungsvoller Konsum, kulturelle Vielfalt und soziale Gerechtigkeit. Die Bandbreite der vorgestellten Projekte reichte von der Ausbildung von Schülern zu Umweltschutzmanagern über die Reduzierung des Kunststoffverbrauchs bis hin zur Vernetzung von Umweltschulen in Europa. Das Umweltzentrum Stapelfeld präsentierte ebenfalls einige seiner Lernangebote, die sich mit der globalen Ernährungssituation von Kindern, der einheimischen Tierwelt und der Entwicklung vom Kuhstall zur Biogasanlege auseinandersetzen. „Ziel sei es, die Kinder und Jugendlichen zu mündigen Bürgern zu erziehen, die ihre Umwelt und ihre Zukunft verantwortungsvoll selbst gestalten und die Schulen für diese wichtige Aufgabe zu stärken.“ betonte Bernd Kleyboldt als veranstaltender Gastgeber der Katholischen Akademie Stapelfeld.
Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung war die Vermittlung von pädagogischen Konzepten wie das „Peer Learning“. Beim „Peer Learning“ vermitteln Gleichaltrige ihr Wissen und ihre Kompetenzen an ihre Mitschüler und sind somit Multiplikatoren innerhalb ihrer Gruppe. Insbesondere beim „globalen Lernen“ konnten hier positive Beispiele des jugendlichen Engagements vorgestellt werden.
Gemäß der Maxime „Neue Herausforderungen bedürfen neuer Methoden“ wurde am zweiten Tag im „Open Space“ das Thema der jeweiligen Stunde oder offenen Diskussionsrunde von den Teilnehmern selbst vorgegeben. Dabei kommt das Wissen aus der Gruppe selbst und jeder Teilnehmer kann eigene Schwerpunkte setzen. Diese neuen pädagogischen Ansätze, sollen auch Eingang in die Arbeit der Lernstandorte und darüber hinaus in den Schulalltag finden. Auf diese Weise sollen Schulen und außerschulische Lernstandorte Schülern ermöglichen fächerübergreifend Themen zu erarbeiten und zu lernen in offenen Strukturen projektbezogen und verantwortlich zu handeln. „Und darum geht`s: Wir sind die letzte Generation, die den Klimawandel begrenzen kann.“ formuliert eine Teilnehmerin.
© Foto: Kath. Akademie Stapelfeld: Die Referenten der Landestagung v.l.n.r.: Monika Ahlrichs, Dr.Inga Niehaus, Dr. Marie Bludau, Gerd Nögel Claudia Dierkes- Hartwig, Claudia Maria Korte und Bernd Kleyboldt