Die Katholische Akademie erinnert an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Deutschland und die jüdische Gemeinschaft begehen in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Ein römisches Edikt aus dem Jahr 321 belegt die Existenz jüdischer Gemeinden in Deutschland seit mindestens 1700 Jahren. Im Rahmen dieses bundesweiten Festjahres erinnert die Katholische Akademie Stapelfeld (KAS) mit einer Veranstaltungsreihe an die Bedeutung und Vielfältigkeit des jüdischen Lebens und der jüdischen Kultur und setzt damit ein Zeichen gegen Antisemitismus und für Toleranz.
Am 8. Oktober von 19:30 bis 21:30 Uhr laden Pfarrer Dr. habil. Marc Röbel und Referentin Angela Borgmann (Emsdetten) zu einer gedanklichen Begegnung mit den beiden jüdischen Philosophinnen Hannah Arendt und Edith Stein ein. Anhand ausgewählter Schlüsseltexte findet eine intensive Auseinandersetzung mit den bis heute aktuellen Gedanken und Schriften sowie eine anschließende Diskussion statt.
Im Rahmen eines geführten Spaziergangs erinnert Heinrich Siefer am 22. Oktober von 15:30 bis 17:00 Uhr an die kleine jüdische Gemeinde, die 225 Jahre in Cloppenburg beheimatet war und deren Mitglieder während des Nationalsozialismus aus ihrer Heimat vertrieben oder brutal ermordet wurden. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern begibt er sich in der Cloppenburger Innenstadt auf die Spurensuche jüdischen Lebens. Der Rundgang endet mit einem musikalisch-meditativen Impuls an der Stelle, wo die ehemalige Synagoge der jüdischen Gemeinde Cloppenburg stand.
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland bedeutet auch: Eine lange Tradition jüdischer Feste, Gesang, Humor und Kultur. Im Rahmen der szenischen Lesung „L´Chaim – Auf das Leben!“ begeben sich Alexander Rolfes und Christoph Tiemann am 26. Oktober von 19:00 bis 21:00 Uhr auf einen literarisch-musikalischen Streifzug durch den jüdischen Kalender und feiern das Leben! Dabei werden sie von Jakob Reinhardt musikalisch begleitet.
Zur Erinnerung an die Reichspogromnacht lädt die Gruppe Laway am 5. November von 19:30 bis 21:30 Uhr zum Konzert „Befreiung - mit Poesie zum Widerstand“ ein. An diesem Abend werden Lieder zu Gehör gebracht, die unter unmenschlichen Bedingungen in nationalsozialistischen Konzentrationslagern entstanden und bewegende Zeugnisse des Widerstandes gegen Faschismus, Unterdrückung und Entrechtung sind.
Zum Abschluss lädt Dr. Martin Feltes am 13. November von 9:00 bis 18:00 Uhr ein zur Auseinandersetzung mit der Formensprache des amerikanisch-jüdischen Architekten Daniel Libeskind und einem anschließenden Besuch des von ihm entworfenen Felix-Nussbaum-Hauses in Osnabrück. Das asymmetrische Ausstellungsgebäude löst bei Besuchern Irritation und Beklemmung aus und versinnbildlich mit seinen auf- und abwärtsgeführten Gängen das Leben und das Schicksal des jüdischen Malers Felix Nussbaum, der 1944 von den Nationalsozialisten im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurde. (© Foto: pixabay)
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