BNE Inhalte – Kompetenzen
Auf die Nachfrage hin, was Kinder und Erwachsene vornehmlich mit der Biene verbinden, wird vorrangig die Honigproduktion genannt. Oft macht man sich aber nicht bewusst, dass die Leistungen der Honigbiene deutlich vielfältiger sind. So gehören sie z. B. neben den Nutztieren Rind und Schwein zu einem der wichtigsten volkswirtschaftlichen Nutztiere. Fundamentale Bedeutung kommt den Bienen bezgl. der Bestäubung sowohl vieler Natur- und Wildpflanzen als auch Obst- und Gemüsepflanzen zu, so dass sie nicht nur den Fortbestand der Pflanzen und somit auch die Nahrungsgrundlage für viele Tiere sichern, sondern auch unsere Nahrungspalette nachhaltig bereichern.
“Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ (Albert Einstein, 1949).
Die Bienen sind staatenbildende Insekten. Sie leben in einem Bienenstaat, der aus Königin, Arbeiterinnen und Drohnen besteht, zu Tausenden zusammen. Es herrscht eine Arbeitsteilung, so dass die Arbeiterinnen in ihrem Leben nacheinander verschiedene Aufgaben übernehmen.
Da den Bienen eine fundamentale Bedeutung für die Bestäubung der Pflanzen zukommt, werden die Abhängigkeiten der Lebewesen zueinander deutlich, wobei SuS Auswirkungen von Veränderungen durch den Menschen beschreiben und bewerten können. Ergänzend erforschen sie den Aufbau einer Blüte und die Funktionen der einzelnen Bestandteile. Hierbei erlernen bzw. üben sie spezifische Arbeitsweisen, wenden Binokulare sachgerecht an und verwenden einfache biologische Fachbegriffe im korrekten Zusammenhang.
Forscherfrage
Ist die Biene Maja eigentlich eine richtige Biene?
Schuljahr: 1–7
Mai, Juni, Juli
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben die äußere Gliederung des Insektenkörpers und die Anpassung z. B. der Mundwerkzeuge an die Nahrung.
- lernen die Entwicklung einer Biene vom Ei zum Imago und ihre Anpassung an den Lebensraum kennen und können aus diesen Erkenntnissen die Grundlage für eine angemessene Haltung und Pflege durch den Menschen ableiten.
- beschreiben an der Rolle der Biene Wechselwirkungen von abiotischen und biotischen Faktoren in Ökosystem und Biosphäre.
Je nach Jahrgangsstufe, dem zur Verfügung stehenden Zeitrahmen und dem individuellen Bienenjahr wird das Seminar inhaltlich angepasst.
Verlauf – Methoden
Zu Beginn des Seminars versammeln sich die SuS im Pavillon. Hier vergleichen sie unter Einsatz des Realobjektes „Bienenbeute“ den Aufbau und die Struktur der Behausung einer Biene mit der von einem Menschen bewohnten Haus. Im Zuge dessen werden imkerliche Tätigkeiten vorgestellt, so dass die SuS Kenntnisse erwerben, wie ein Imker Bienen hält, züchtet und pflegt. Neben der Vorstellung der „drei Bienenwesen“, die die Säulen eines Bienenstockes bilden, wird aufgezeigt, welche Bedeutung ihnen z. B. mit Blick auf die Verrichtung spezifischer Aufgaben zukommt.
Nach einem kleinen Exkurs zu besonderen Leistungen der Bienen, nehmen die SuS ein Frühstück ein und können in einer Pause z. B. das Labyrinth erkunden.
Im Weiteren werden Imkerwerkzeuge vorgestellt und die SuS dürfen unter Anleitung einen Smoker „zum Rauchen bringen“. Anschließend beobachten die „kleinen Jungimker“ ausgestattet mit Imkerhüten Bienen in einem Schauvolk und bringen ihr zuvor erworbenes Wissen ein, so dass sie befähigt sind, z. B. Arbeiterinnen- und Drohnenwaben und die drei Bienenwesen am Realobjekt zu differenzieren. Es folgen kleine Versuche zum Orientierungs- und Geschmackssinn. In Abhängigkeit vom individuellen Bienenjahr können die SuS u.U. Waben entdeckeln und ihren eigenen Honig schleudern, wobei eine Geschmacksprobe selbstverständlich nicht fehlen darf.
Unter Einsatz eines Binokulares beobachten und beschreiben sie das Aussehen und den Aufbau einer Biene und stellen deren Bedeutung für die Pflanzenwelt heraus. Hierzu wird eine Blüte quergeschnitten, die einzelnen Blütenbestandteile werden unter dem Binokular genau betrachtet und die SuS machen sich auf die Suche nach dem für den Honig notwendigen Nektar. Abschließend kann noch auf das Farbensehen und die Kommunikation der Bienen u. a. mittels des Rund- und Schwänzeltanzes eingegangen werden.